Rezension

Griechische Mythologie mal anders erleben

Das göttliche Mädchen - Aimée Carter

Das göttliche Mädchen
von Aimée Carter

Bewertet mit 5 Sternen

Kennst du die Mythen um die griechischen Götter? Um Zeus, Hades, Aphrodite,...? - Kate kennt diese Mythen auch, doch nie hätte sie gedacht, dass das nicht bloß Mythologie ist, sondern der Wahrheit entspricht.

Als Kate nach Eden kommt hat sie eigentlich keinen Nerv für solche Geschichten: Ihre Mutter ist sterbenskrank und sie sind eigentlich nur nach Eden gekommen, damit Kates Mutter hier in Ruhe sterben kann. Als Kate jedoch Henry kennen lernt, einen schönen, stillen einsamen und traurigen jungen Mann, bekommt sie von ihm ein besonderes Angebot gemacht. Denn Henry ist kein normaler Mensch. Er ist Hades, Gott der Unterwelt! Und wenn Kate es schafft sein Wintermädchen zu werden, kann Henry im Gegenzug ihre Mutter retten. Doch nicht alle Götter wollen, dass Kate das neue Wintermädchen wird und so hängt auch ihr Leben am seidenen Faden...

Man hört ja so einiges über das Buch Das göttliche Mädchen und meistens nichts gutes. Aber das Cover fand ich so schön und die Geschichte hatte mich auch angesprochen, sodass ich die anderen Meinungen mal ignoriert habe und mir meine eigene Meinung bilden wollte:
Die Geschichte beginnt, indem man mit Kate und ihrer Mom im Auto nach Eden unterwegs ist. Kates Mom ist sterbenskrank und es war ihr letzter Wunsch dort zu sterben, wo sie geboren ist. Es ist eigentlich ein Wunder, dass sie noch lebt. Die Ärzte hatten ihr nicht mal ansatzweise so viel Zeit gegeben. Doch Kate reicht diese Zeit noch immer nicht. Sie kann sich nicht vorstellen ohne ihre Mutter zu leben, denn außer sie hat sie niemanden mehr. Kate kann sich einfach noch nicht von ihrer Mutter verabschieden und hat doch Angst, den richtigen Moment dafür zu verpassen. In dieser Hinsicht leide ich sehr mit Kate. Ich kann sie sehr gut nachvollziehen. Denn als mein Opa auch an Krebs starb hatte ich leider nicht die Möglichkeit mich zu verabschieden.
Kate ist eine sehr liebenswerte Person, die große Angst vor dem Tod hat. Egal ob es ihre Mutter oder ihr größter Feind wäre, sie wünscht keinem den Tod. Das zeigt sich auch, als sie eine Person vor dem Tod rettet, die ihr zu diesem Zeitpunkt noch nicht am Herzen liegt.
Und da kommt Henry ins Spiel. Denn Kate hat diese Person nur gerettet, indem sie mit Henry, den sie zu diesem Zeitpunkt nicht kannte, einen Handel eingeht. Als Kate erkennt, welche Kräfte Henry hat, kann sie es zuerst nicht glauben, und trotzdem geht sie mit ihm einen neuen Handel ein:
Sie soll den Winter über bei Henry bleiben, sozusagen sein Wintermädchen werden. Dafür rettet er ihre Mutter. Als sie bei Henry im Eden Manor einzieht erfährt sie, dass Henry eigentlich Hades, Gott der Unterwelt, ist, der eine Frau an seiner Seite sucht, welche Kate sein soll. Sie erfährt auch, dass sie dafür Prüfungen meistern muss, die ihr der Rat, welcher Henrys Familie ist, stellt.

"Wenn Henry recht hatte und das Unmögliche möglich war, dann waren diese vierzehn Personen der Stoff, aus dem Mythen gemacht waren. Und ich sollte... was? Mal eben hingehen, ihnen die Hand schütteln und mich vorstellen?"

Henry ist ein ganz außergewöhnlicher junger Mann. Er ist eher ruhig und verschlossen, denn er trauert. Er ist kein Man, der Kate anbettelt, sie solle doch für ihn auf Eden Manor bleiben. Er möchte Kate nicht bedrängen und daran kann man vielleicht schon erkennen, dass er etwas für Kate empfindet. Henry ist ein Gentleman, wirklich bemüht Kate den Aufenthalt auf Eden Manor so schön und angenehm wie möglich zu machen.
Es ist schön, den beiden "zuzusehen" wie sich sich immer weiter annähern und sich gegenseitig kennen lernen.
Natürlich gibt es auch noch andere Charaktere in dieser Geschichte, die ich auch sehr gelungen finde. Jeder Charakter hat seine Macken und Kanten, sodass niemand perfekt ist. Was vielleicht dazu führte, dass ich alle sehr sympathisch fand.
Diese ganze Geschichte fand ich sehr gelungen. Selbst an diesem Buch sieht man wieder, wie unterschiedlich sich die Leute den Tod vorstellen. Auch hier wird der Tod als etwas "angenehmes" beschrieben. Ich finde, dass es einem immer ein Stück Angst nimmt, die man vor dem Tod hat.
Der Schreibstil war schön zu lesen. Gut detailliert und sehr flüssig geschrieben.
Aber was mich am meisten zum lesen angespornt hat, war die Geschichte an sich. Es war wirklich spannend zu erfahren, wer nicht möchte, dass Kate das neue Wintermädchen wird und ob Kate überhaupt die Prüfugen besteht.

Ich kann mehr als froh sein, mir meine eigene Meinung zu diesem Buch gebildet zu haben. Da sieht man mal wieder, wie verschieden die Geschmäcker sein können. Denn ich finde das ganze Buch klasse und freue mich schon sehr auf den zweiten Teil! [Erscheint im Oktober 2012!]