Rezension

Größtenteils unbefriedigend

Kater Brown und die Adventsmorde - Ralph Sander

Kater Brown und die Adventsmorde
von Ralph Sander

Bewertet mit 2.5 Sternen

Das Örtchen Ruhsleben richtet jedes Jahr einen besonderen Weihnachtsmarkt aus, die Wohnhäuser werden miteinbezogen und dienen als „Weihnachtsbuden“, der Aufhänger aber sind immer „Die Adventsmorde“, ein Roman eines aus Ruhsleben stammenden Autors.

Die Journalisten Alexandra und Tobias reisen an, um über das Weihnachtsdorf zu berichten, mit dabei Alexandras Kater „Kater Brown“, der seinen Namen bekam, weil er ein Pfötchen dafür hat, beim Aufklären von Kriminalfällen zu helfen. Und auch in Ruhsleben stecken die Drei bald mitten in einem Fall.

Kater Brown hat schon öfter ermittelt, für mich war es die erste Begegnung mit dem Kater und den beiden Journalisten – und wird wohl leider auch die letzte gewesen sein, wenn ich das schon einmal vorwegnehmen darf.

Gut gefällt mir die Idee des Weihnachtsdorfes, wie es beschrieben wird, macht Lust darauf, es zu besuchen. Auch gut gefällt mir, dass der Kater nicht zu sehr vermenschlicht wird, sondern Tier bleiben darf, seine „Ermittlungen“ sind im Wesentlichen von seinen tierischen Instinkten gelenkt. Durch ihn kommt auch ein bisschen Humor in die Geschichte, vor allem seine Gedanken sind hin und wieder köstlich, am besten gefällt mir, als er darüber nachdenkt, dass, wenn er Menschen hinterher läuft, er extra langsam macht, um sie nicht zu überholen, weil er dann denken kann, sie liefen vor ihm weg. Von allen Charakteren ist der Kater der sympathischste.

Nicht sympathisch sind mir seine menschlichen Begleiter, ihre Charakterisierung bleibt oberflächlich und im Laufe der Geschichte handeln sie in meinen Augen mehr als einmal äußerst bedenklich. Genervt haben mich sehr schnell ihre Kabbeleien und Tobias immerwährende Versuche, bei Alexandra zu landen.

Der Fall erscheint mir recht konstruiert. Die Aufklärung ist sehr zufallsbedingt und die Motive des Täters für mich nur wenig nachvollziehbar. Leider bietet der Roman keine Möglichkeit für den Leser mitzurätseln, was ich sehr schade finde. Spannung fehlt gänzlich und es braucht lange, bevor der Roman, wenigsten ein bisschen, in Fahrt kommt.

Unterm Strich bleibt leider wenig übrig, ich hatte mich auf einen netten Weihnachtskrimi mit tierischem Protagonisten gefreut, doch nach dem Lesen fühle ich mich nicht besonders gut unterhalten. Ich vergebe knappe 2,5 Sterne, zum Aufrunden ist das zu wenig. Eine Leseempfehlung kann ich höchstens für diejenigen aussprechen, die Kater Brown schon kennen und mögen.