Rezension

Großartig

Das Traumbuch - Nina George

Das Traumbuch
von Nina George

Bewertet mit 5 Sternen

Henri ist ein ehemaliger Kriegsreporter und hat einiges gesehen in seinem Leben. Bedingt durch den Job und die Erfahrungen, die er damit gemacht hat, war es ihm nie richtig möglich, sesshaft zu werden und „anzukommen“. Und auch mit der Liebe gab es Schwierigkeiten. Seinen Sohn, Sam, kennt er nicht. Das allerdings möchte er ändern, fällt jedoch nach einem tragischen Unfall selbst ins Koma.

Sam erfährt, dass sein Vater auf der Intensivstation liegt, und kommt ihn besuchen. Er  hat immer davon geträumt, ihn näher kennenzulernen. Sam ist nicht nur außerordentlich intelligent, sonder auch ein Synästhetiker. Er „erlebt“ Gefühle und Worte und kann alles in Farben ausdrücken und fühlen.

Durch seine Besuche im Krankenhaus, lernt er seinen Vater in gewisser Weise kennen und auch Eddie, Henris ehemalige Liebe...

Die Geschichte ist in die einzelnen Tage von Henris Koma unterteilt und aus den Perspektiven von Henri, Eddie und Sam erzählt. So lernt man etwas über die Leben von Henri, Eddie und Sam kennen und fühlt sich den Figuren sehr nahe. Schön gemacht war, dass man trotz allem zwischendurch auch Momente des Schmunzelns hatte. Dann allerdings gab es auch Phasen im Buch, wo die Tränen hemmungslos flossen und ich mich gefragt habe, wie das Schicksal so spielt.

Nina George hat hier ein Werk vorgelegt, in dem es nicht nur um die Liebe und das Leben, sondern auch um verpasste Chancen, „was-wäre-wenn“ und ganz viele große Gefühle geht. Dieses ist ein Buch, welches man auf keinen Fall „mal eben“ so durchlesen kann. Es braucht Zeit; werden hier doch viele Themen des Lebens und auch des Sterbens behandelt. Dieses Buch geht einfach unter die Haut. Ich habe mich vollkommen in der Geschichte gefangen gefühlt, habe mitgelitten und mitgehofft. Und als es zu Ende war, hätte es meinetwegen noch gerne weitergehen dürfen...