Rezension

Großartig!

Das Mädchen aus Brooklyn - Guillaume Musso

Das Mädchen aus Brooklyn
von Guillaume Musso

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch beginnt mit einem romantischen Urlaub. Raphaël und Anna verleben einen fast perfekten Tag, den Musso aus der Sicht der Figur des Raphaël wunderschön poetisch ausschmückt. Man merkt hier, wie großartig Musso mit Worten umgehen kann. Kleine Details, die einem in großer Verliebtheit so wichtig erscheinen, bekommen ihr nötiges Gewicht und ihre poetische Größe. Aber dann sagt Raphaël: 

„Ich erinnere mich genau an diesen Moment : Es war das letzte Mal, dass wir glücklich waren.“ 
S.8 

Der perfekte Tag endet im Verschwinden Annas und der Frage: 

„Stell dir vor, ich hätte etwas schreckliches getan. Würdest du mich trotzdem lieben?“ 

Diese Frage steht auf dem Klappentext und sie fasst gut das Dilemma, vor dem Raphaël zu Beginn des Buches steht, zusammen. Anna hat ihm nämlich das Bild von verkohlten Leichen gezeigt. Und nicht nur das. Sie behauptet sie sei schuld daran. Wird Raphaël eine Frau lieben können mit einem solchen dunklen Geheimnis? 

Zunächst verlässt er völlig entsetzt die Ferienwohnung. Schließlich hat er einen kleinen Sohn, den es zu beschützen gilt. Aber dann kehrt er zur Ferienwohnung zurück. 
Er kann es nicht glauben. Die Frau, die er liebt, soll Schuld an… ja, was eigentlich?....sein? Aber Anna ist fort. Und mit ihr alle Antworten auf seine Fragen. Aber Raphaël wird sie ein ganzes Buch lang suchen und auf seiner Suche dunkle Geheimnisse aufdecken. Gut, dass sein bester Freund, Marc Caradec, ein Expolizist, ihm hilft. 

Man hat sich mit den ersten Worten in Anna und in die Liebe zwischen Raphaël und Anna verliebt. Doch jetzt scheint das alles wegzubröckeln. Denn nichts ist, wie es scheint. Was wird am Ende noch übrig bleiben? 

Spannend ist dieser Weg den Caradec und Raphaël zusammen gehen. Und auch sehr spannend zu lesen. Es werden immer neue Fragen aufgeworfen. Die Anzahl der Puzzlestücke steigt mit jeder gelesenen Seite. Am Ende ist die Geschichte so komplex und verworren wie das Leben selbst. 

„Das Mädchen aus Brooklyn“ spielt in Frankreich und New York und lädt dazu ein die Schönheit dieser Orte zu genießen, während die Untersuchungen schnell voran schreiten. Musso erweckt die Orte mit poetischer Sprache. Es ist, als wäre man selbst dort. 

Auch die Personen sind sehr realistisch geschrieben. Das Verhältnis Raphaëls zu seinem Sohn empfinde ich zwar als realistisch, aber nicht als gesund. Raphaël ist viel zu früh alleinerziehender Vater geworden und behandelt seinen Sohn größtenteils als Hindernis, das schnell beruhigt oder abgeschoben werden muss. 

Der Realismus wird in den Untersuchungen fortgeführt. Caradec und Raphaël werden Hindernisse in den Weg gestellt. Dies meist in Form von Menschen, die sich nicht erinnern können oder wollen. Aber auch durch die Gefahr, die von manchen Figuren auf dem großen Schachbrett des Romans ausgeht. 

Fazit: Im Großen und Ganzen fand ich das Buch großartig zu lesen. Es war eine gute Mischung aus spannend und romantisch. „Das Mädchen aus Brooklyn“ ist ein Abenteuer, welches ich gerne weiter empfehle.