Rezension

Großartig

Pheromon 1: Sie riechen dich - Rainer Wekwerth, Thariot

Pheromon 1: Sie riechen dich
von Rainer Wekwerth Thariot

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem der siebzehnjährige Jake ein wichtiges, um nicht genau zu sagen das wichtigste Spiel beim Football vermasselt hat, würde er sich am liebsten vergraben. Selbst sein bester Freund kann ihn nicht dazu bewegen, sein Zimmer zu verlassen. Doch dann beginnt eine merkwürdige Sache nach der anderen: er riecht, trotz seines Heuschnupfens, viel besser, sogar so gut, dass er glaubt, Gefühle riechen zu können. Seine Brille benötigt er nicht mehr und in seinen Augen ist auf einmal ein goldener Schimmer. Als ihn dann noch die Schulschönheit Serena zu ihrer Party einlädt, kann Jake es kaum glauben. Doch irgendwas ist merkwürdig an Serena und nicht nur Jake fällt dieses auf. Was ist hier los? Plötzlich ist Jake mitten in einem Abenteuer, dessen Ausmaße Dimensionen annimmt, die niemand vorhergesehen hätte.
Meine Meinung:
 Ein Buch, dessen Aufmachung absolut gelungen ist und, auch dank des auffälligen Buchschnitts, die Blicke sofort auf sich zieht und neugierig macht. Doch auch der Inhalt weiß hier absolut zu überzeugen. Der Einstieg beginnt mit dem Footballspiel, was mich zunächst noch ein wenig erstaunte, doch dann beginnt die Geschicht ganz schnell Tempo aufzunehmen. Interessant ist hier, dass gleich zwei Autoren an diesem Jugendbuch geschrieben haben, wobei ich hier ganz schnell festgestellt habe, dass die Autoren sich vom Stil her sehr gut ergänzen und ein gelungenes Gesamtbild entstand. Der Stil ist jung, modern, fesselnd und nimmt sehr schnell gefangen. Genau so, wie auch die komplette Geschichte, die voller Rätsel und Fragen steckt. Da es hier rasch losgeht mit den Veränderungen Jakes, wird es auch ganz schnell spannend und man beginnt die Suche nach den Antworten gemeinsam mit dem Jungen. Schnell entwickelt sich das Buch zu einem Pageturner, bei dem man nur nach und nach herausfindet, was hier eigentlich wirklich los ist.
Doch als Leser begleiten wir nicht nur Jake in der Gegenwart, sondern machen, kapitelweise, noch Ausflüge in das Jahr 2118. Dort lernen wir einen weiteren Charakter kennen, Travis. Während man auf dem ersten Blick hier wenig Gemeinsamkeiten entdeckt, bekommt man auch hier immer mehr Eindrücke, bzw. Puzzleteile geliefert bis sich das Bild sehr stimmig zusammenfügt. Eines haben beide Zeitstränge gemeinsam: sie sind spannend, wohl durchdacht und zu keiner Zeit langweilig.
Beide Zeitstränge werden durch einen personellen Erzähler in der dritten Person beschrieben. Genau wie die Protagonisten hat der Leser nur wenig Ahnung, was hier vor sich geht. Genau das macht diese Geschichte auch besonders, da man miträtseln kann. Interessant waren die Beschreibungen der Entwicklungen in der Zukunft, die ruhig noch ein wenig intensiver hätten beschrieben werden können. Trotzdem konnte ich mir alles soweit gut vorstellen und fand es auch ganz gut umgesetzt.
Da es zwei Zeitstränge gibt, gibt es auch zwei Protagonisten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Jake ist jung, Schüler einer Highschool und beginnt sich nicht nur körperlich zu verändern. Ich mochte ihn vom ersten Augenblick an und auch seine Entwicklung fand ich sehr glaubwürdig. Während er zu Beginn noch mehr der Mitläufer ist, der immer ein wenig im Schatten seines besten Freundes steht, wird er langsam, aber stetig selbstbewusster.
Travis hingegen ist ein achtundsechzigjähriger Mann, der so einiges schon erlebt hat und dessen Vergangenheit ihn regelrecht verfolgt. Er ist Arzt und arbeitet bei einer Wohltätigkeitsorganisation. Doch auch er bemerkt Veränderungen um sich herum. Ihn habe ich zwar eher mit einer gewissen Distanz betrachtet, trotzdem fand ich ihn und auch seine Handlungen glaubwürdig.
In beiden Zeitsträngen gibt es einige Nebencharaktere, die gut in die Geschichte integriert wurden und mit ihren Handlungen Abwechslung und Spannung brachten.
Mein Fazit:
Ein Buch voller Spannung und Rätsel, das mir gute Unterhaltung bot. Da es sich hier um den ersten Teil einer Trilogie handelt (ich hoffe, das stimmt so), bleiben auch zum Schluss einige Fragen offen und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Der Schreibstil der Autoren passt sehr gut zueinander und ist flüssig und mitreißend. Protagonisten und Nebencharaktere waren sympathisch und glaubwürdig, bzw. rätselhaft. Das Buch ist nicht nur für Sci-Fi- oder Fantasyfans geeignet, da es einfach eine komplett andere und besondere Mischung in sich hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 17. Januar 2018 um 09:37

Das ist mal nett geschrieben, Silly 22x. Bloss Travis als Namen des Protagonisten finde ich ausgesprochen albern. Es gibt so viele Namen .... sie müssten sich nicht in jedem 2ten Jugendbuch wiederholen. (Wie oft steht da drin: "Er / sie / es holte tief Luft"? - schmunzel).