Rezension

Großartig

Kinderland - Mawil

Kinderland
von Mawil

Bewertet mit 5 Sternen

September 1989 in Ostberlin: eine Mitschülerin fehlt auch 3 Wochen nach Unterrichtsbeginn noch, ein Neuer ist an der Schule, der nicht so ganz ins Raster passt. Mirco, kurz geraten, Brillenträger, Klavierschüler und Ministrant hat die Außenseiterposition besetzt und kommt durch Zufall mit in die Tischtennisrunde - und kann dort auf einmal zeigen, was in ihm steckt. Und so kommt es dann dazu, dass für den 9. November ein Turnier geplant wird...

Mawil ist hier eine detailreiche Momentaufnahme gelungen: Orangefarbener Ikarusbus, Plattenbauten, Pioniertreffen, Klassenfahrt (die Zeichnungen waren da für mich nicht eindeutig, Blossin wäre aber eine Möglichkeit), und die Pioniergruppenratsvorsitzende Angela Werkel (sic). Die kurze Geschichte lebt durch die Zeichnungen und kleinen Ideen - es lohnt sich, genauer hinzusehen. Und inhaltlich setzt einen das Buch wirklich gut in die beschriebene Zeit zurück - aus Ostsicht. Sehr gut hat mir dabei gefallen, dass sehr viele Facetten der Umbruchzeit zur Sprache kommen - eine schwarz-weiß-Malerei im Text hätte auch zu den Bildern nicht gepasst.

Klare Empfehlung - dieser Graphic Novel sind viele Leser*innen zu wünschen.