Rezension

großartig erzählt, sehr emotional und spannend

17 Erkenntnisse über Leander Blum - Irmgard Kramer

17 Erkenntnisse über Leander Blum
von Irmgard Kramer

 

Irmgard Kramer erzählt in ihrem Roman „17 Erkenntnisse über Leander Blum“ in zwei Erzählsträngen einen Roman über wahre Freundschaft, Leidenschaft zum Malen und Sprayen, über Verlust, Verzweiflung und Liebe.

So läßt sie in dem einen Erzählstrang Leander seine Erlebnisse ausmalen: über die tiefe Freundschaft zwischen Jonas und ihm, die sich seit ihrer Geburt kennen, schon immer befreundet waren, gemeinsam malten und eine außergewöhnliche Leidenschaft und Begabung dafür entwickelten. Sie beide sind unzertrennlich, können sich immer auf einander verlassen und sind als Streetartkünstler mit ihren Sprühdosen als BLUX in Wien unterwegs. Ihre grandiosen Kunstwerke sind stadtbekannt, aber niemand weiß, wer dahinter steckt. Eines Tages begegnen sie einem Mädchen, wegen ihrer langen Zöpfe Rapunzel genannt, und Leander verliebt sich in sie, wird von Jonas immer wieder, daraufhin gewiesen, dass Rapunzel einen Freund hat und legt das geforderte Versprechen ab, sich dieses Mädchen aus dem Kopf zu schlagen....

Im anderen Erzählstrang beschreibt Lila ihr Leben in ihrer Familie, ihr Kennelernen von Leander, der plötzlich nach den Ferien in ihrer Schulklasse als Neuzugang sitzt und, da sie am ersten Schultag krank war nur noch den freien Platz neben ihm einnehmen kann. Sie erlebt Leander als sehr still, in sich selbst zurückgezogen, häufig schläft er im Unterricht ein, geht ihr eher aus dem Weg. Lila empfindet ihn als Gespenst und doch sucht sie immer wieder Kontakt zu ihm, möchte sein Geheimnis verstehen, verliebt sich in ihn und weiß nicht, wie sie mit seinen Zurückweisungen umgehen soll...

Mehr möchte ich vom Inhalt gar nicht verraten.

 

 

Um genügend Hintergrund- und Insiderwissen für den Roman um Leander Blum zu erhalten, begleitete Irmgard Kramer tagelang den Streetartkünstler PEKS durch Wien und verschafft damit dem Leser einen schönen Einblick in diese Kunstszene.

Irmgard Kramer erzählt gleichermaßen einfühlsam und spannend; als Leser setzt man nach und nach einzelne Puzzlestücke zusammen und hat eine Ahnung von einem Teil dessen, was geschehen wird – und doch bleibt vieles unvorhersehbar und überraschend bis zum Ende des Buches. Den Schreib- und Erzählstil empfand ich als unglaublich fesselnd; das Buch hat mich bis zu seinem Ende in seinen Bann gezogen, mich berührt und zutiefst begeistert - und auch nach dem Zuklappen wirkt es noch nach.