Rezension

großartige Fortsetzung mit gemeinem Cliffhanger

Pandemonium - Lauren Oliver

Pandemonium
von Lauren Oliver

Nach dem ersten Band war ich auf die Fortsetzung extrem gespannt. Und dann, als ich den zweiten Band angefangen hatte, wusste ich gar nicht mehr, worauf ich so gespannt war. Vielleicht liegt das an der Erzählweise.

In Pandemonium springt die Autorin immer wieder zwischen damals und jetzt. Damals ist die Zeit nach Lenas Flucht, jetzt ist ungefähr ein halbes Jahr später. Damals versucht Lena in der Wildnis zu überleben - mithilfe von Raven und ihren Leuten. Jetzt lebt sie wieder hinter der Mauer und gehört der Widerstandsgruppe an.

Was sonst alles im Buch passiert, könnte ich wahrscheinlich gar nicht beschreiben, ohne zu spoilern. Aber auf Lena und die Regierung möchte ich eingehen.

Lena hat sich verändert. Glasklar. Früher war sie schüchtern und zurückhaltend. Doch spätestens seit ihrer Flucht hat sie an Selbstvertrauen und -bewusstsein gewonnen, das ist unglaublich. Vermutlich macht das für die äußere Welt gar nicht so viel Unterschied. Aber für sie selber. Ihre anderen Eigenschaften hat sie behalten. Die wichtigeste Eigenschaft von allen: Sie kämpft und sie liebt.

Die Regierung hat sich ein ganz kleines bisschen verändert: Sie behauptet jetzt nicht mehr, dass es außerhalb der Mauern kein Leben gibt, dass es keine Invaliden gibt. Sondern sie macht jetzt richtig Jagd auf sie. Und das alles hat nur einen Grund: Die Widerstandsbewegung wächst und wächst. Anscheinend sind immer mehr Leute unzufrieden mit diesem lieblosen System.

Der Wechsel zwischen jetzt und damals hat mich immer wieder genervt. An der einen Stelle war es spannend, dann ist das Kapitel zu Ende und man springt in der Zeit zurück. Dann ist es hier spannend, das Kapitel zu Ende und man springt zurück in die Gegenwart, wo es auch spannend war. Und dann muss man sich erst mal wieder erinnern, was jetzt passiert ist, weil man gedanklich noch bei damals hängt.

Andererseits versteht man durch die Kapitel in der Vergangenheit die Gegenwart immer besser. Wenn alle Ereignisse chronologisch abgedruckt wären, wäre das Buch warscheinlich nur halb so spannend.

Im Großen und Ganzen eine großartige Fortsetzung mit gemeinem Cliffhanger. Noch gemeiner als bei Delirium.