Rezension

Großartiger Thriller!

Ich. Darf. Nicht. Schlafen. - Steve Watson

Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
von Steve Watson

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Als Christine eines Morgens erwacht, ist nichts, wie sie es erwartet.. Sie erkennt weder das Zimmer, in dem sie sich befindet, noch den Mann neben ihr. Schockiert muss sie feststellen, dass sie gut 25 Jahre älter ist, als sie dachte zu sein. Ihre Erinnerungen an die letzten Jahre sind nicht mehr vorhanden. Einzig ihr Mann Ben, neben dem sie jeden Tag aufwacht, scheint mit der Situation umgehen zu können. Denn er erlebt dies jeden Tag. Seit einem Unfall leidet Christine an Amnesie. Sobald ein neuer Tag beginnt, kann sie sich an nichts mehr erinnern, was davor geschah. Als sie ein Tagebuch mit Einträgen in ihrer eigenen Handschrift findet, weiß sie plötzlich nicht mehr, wem sie vertrauen soll. 

Meine Meinung:

Gleich ganz zu beginn: Ich fand dieses Buch grandios! Aber erstmal zum Cover: Vom Titel und der Gestaltung des Covers hätte ich mir etwas anderes erwartet. Doch zu meiner Freude kommt dieser Thriller (fast) gänzlich ohne Blut aus und spielt auf der psychologischen Ebene. 
 
Von der Protagonistin Christine wusste ich anfangs nicht, was ich halten sollte. Da sie an ihre Vergangenheit keine Erinnerung hat, ist es schwer, sie einzuschätzen. Aber mit der Zeit wächst sie einem ans Herz und man möchte ihr am liebsten helfen, ihre Erinnerung endlich wiederzufinden. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar und logisch, auch hier habe ich nichts auszusetzen. Christines Mann Ben war mir von Beginn an sehr sympathisch. Man merkte gleich, dass es sehr wichtig für ihn ist, sich in der schweren Situation um seine Frau zu kümmern.
 
Die Handlung ist in drei Abschnitte gegliedert. Nach einer Einführung in die Geschichte beginnt der Hauptteil - Christines Tagebucheinträge. Da sie ja keine Erinnerung an den jeweiligen Vortag hat, erfährt man dadurch immer was passierte. Der letzte Teil spielt dann in der Gegenwart. Ein wirklich gelungener Aufbau, der den Leser zum Miträtseln einlädt. 
 
Die Geschichte an sich ist durchgehend spannend, auch wenn zu Beginn nicht immer viel passiert, da sich die Abläufe durch Christines Amnesie natürlich wiederholen. Aber gerade das hat für mich erst die Spannung erzeugt. Man fühlt mit Christine mit und weiß irgendwann selbst nicht mehr, wem man trauen kann und wem nicht. Es gibt einige Wendungen und so wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende war für mich großartig und absolut uvorhersehbar. Es ließ mich staunend zurück, da ich nie auf diese Auflösung gekommen wäre. 
 
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. S.J. Watson schafft es auf eine subtile Weise, den Leser zu fesseln und mitzureißen. Sehr positiv fand ich auch, das der Thriller nicht blutig oder brutal geschrieben wurde, es geht eher in Richtung Psychothriller.
 
Für mich war das Buch bis jetzt einer der besten Thriller, die ich je gelesen habe!