Rezension

Großartiges Buch

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät - Marc Elsberg

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
von Marc Elsberg

Bewertet mit 5 Sternen

5 von 5 Sternen

*Inhalt:*
Plötzlich, mitten im kalten Monat Februar, bricht die Stromversorgung in ganz Europa zusammen. Niemand ahnt warum. Lediglich der Informatiker und ehemalige Hacker, Pier Manzano, erkennt, dass es sich um einen Hackerangriff handelt. Während sich die Lage auf den Straßen und die Versorgung der Bevölkerung immer weiter zu spitz versucht Manzano die zuständigen Behörden von seinem Verdacht zu überzeugen. Dies bringt ihm aber mehr Schwierigkeiten ein als er sich gedacht hat.

*Meinung:*
Cover/Illustrationen 5/5 – Das Cover ist trotz seiner Schlichtheit sehr eindrucksvoll und passend zum Buch.

 

Grundidee 5/5 – Die Grundidee des Buches und die dahintersteckende Recherche ist meines Erachtens einzigartig. Hier wird nicht nur die Auswirkung eines langen Stromausfalles auf die normale Bevölkerung sondern auch auf die Personen, die sich mit der Lösung des Falles beschäftigen, gezeigt. Trotz der vielen technischen Informationen kommen die zwischenmenschlichen Aktionen nicht zu kurz.

 

Glaubwürdigkeit 5/5 – Die Geschichte ist durch und durch eindrucksvoll recherchiert. Trotz des für Otto Normalverbraucher hohem technischen Informationsgehalt findet der Autor eine beeindruckende Art und Weise selbst technisch eher nicht versierten Leuten wie mir dieses Thema verständlich zu machen. Auch die Reaktionen der Bevölkerung kamen mir sehr (und leider erschreckend) realistisch vor.

Dieses Buch hat mich auch in meinem Leben stark beeinflusst. Ich weiß viel mehr zu schätzen was ich habe und erwische mich jetzt ständig, dass ich mich mich frage was ich tun soll wenn ich diese Dinge nicht mehr habe. Es hat mir die Augen geöffnet wie abhängig wir vom Strom sind. Ich denke es wird mich selbst noch lange Zeit beschäftigen.

 

Umschreibungen 5/5 – Die vielen technischen Einzelheiten werden für Leute wie mich, die nur über wenig Kenntnisse zum Thema Technik und Informatik verfügen, sehr ausführlich und verständlich erklärt und langweilen an keiner Stelle. Wer sich für einen solchen Roman entscheidet, wird wenigstens ein geringes Interesse dafür aufbringen und es wird ihm daher ähnlich gehen. Die zwischenmenschlichen Szenen sind eher nüchtern beschrieben, aber an manchen Stellen sind sie trotz allem sehr bedrückend. Deshalb ist nüchtern nicht das richtige Wort, aber ich kann es nicht besser beschreiben. Auf jedem Fall kommt das Buch ohne kitschige Theatralik aus.

 

Schreibstil 5/5 – Das Buch liest sich sehr flüssig und verständlich. Trotz der technischen Details kommen die Szenen, die direkt mit dem Hauptcharakter, Pier Manzano, zu tun habe nicht zu kurz. Allgemein schafft es der Autor ein sehr sensibles Gleichgewicht zwischen diesen Szenen und Handlungssträngen zu schaffen.

 

Spannung 5/5 – Ich empfand das Buch als sehr spannend allerdings auf eine etwas ruhigere Art. Es war keine Nervenkitzel bis zum Nägelkauen, aber dafür war es von der ersten bis zur letzte Seite so interessant, dass man das Buch nur schwer zur Seite legen konnte. Im letzten Drittel erhöhte sichder Spannungsbogen dann.

 

Emotionen 4,5/5 – Ich habe lange überlegt, ob ich hier eine Punkt abziehe oder nicht und habe mich dann für den Zwischenweg entschieden. Das Buch hat meines Erachtens genug Emotionen um das Thema glaubwürdig herüber zubringen allerdings bin ich der Meinung, dass man merkt, das der Autor männlich ist. Viele Szenen werden eher nüchtern betrachtet obwohl sie mir trotzdem noch den Atem genommen haben und ich muss gestehen, dass ich mir ein zweimal die Tränen wegdrücken musste. Gerade diesen Szenen folgten dann wieder betont unspektakuläre, gelassene Szenen, die einen wieder das Gefühl gaben alles ist halb so schlimm und man hat sich gerade umsonst Gedanken gemacht.

 

Charaktere 5/5 – Die fünf Punkte bekommt das Buch in dieser Kategorie schon allein für Pier Manzano und auch für Hartlandt. Zwei Helden wie sie im Buches stehen und sehr sympathisch. Man kann mit Manzano richtig mitfühlen und er kommt sehr menschlich herüber. Also ein weiterer Grund auch für Frauen dieses Buch zu lesen. Manzano wird euch auch die technischen Themen schmackhaft machen.

*Lesergruppe:*
Ich denke, dass es schon eher ein Männerbuch ist. Die überwiegend nüchterne Art und Weise an Dinge heranzugehen und auf bestimmte Dinge zu reagieren dominiert in der Geschichte. ALLERDINGS denke ich durchaus, dass auch sehr viele Frauen dieses Buch gut finden werde. Vor allem wegen des gut abgewogenen Verhältnis zwischen technischer Information und der zwischenmenschlichen Aktionen und letzteres kann der Auto genauso gut in Szenen setzte wie die technischen Sachen. Damit muss ich sagen, hätte ich nicht gerechnet.

*Fazit:*

BLACKOUT ist ein Buch, dass durch seinen sympathischen und engagierten Hauptcharakter, seine Glaubwürdigkeit und seine Nachwirkung auf den Leser besticht. Eine absolute Kaufempfehlung!