Rezension

Großes Gefühlskino!

Die Stunde unserer Mütter - Katja Maybach

Die Stunde unserer Mütter
von Katja Maybach

Bewertet mit 5 Sternen

Eine sehr bewegende und wunderschöne Familiengeschichte, die einen mitnimmt und berührt!

Vivien und ihre Tochter Antonia zieht es aus Sicherheitsgründen im Jahr 1940 aus der Stadt München in ein bayrisches Dorf zu Ihrer Schwägerin Maria und deren Tochter Anna. Hier suchen sie Schutz vor dem Krieg und erleichtern Philip, Viviens Ehemann, die Rettung unzähliger verfolgter Juden, denen er ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben, aus dem Untergrund hilft. Die Sorge um ihn und die Trennung  machen ihr schwer zu schaffen. Marias Ehemann Werner steckt mitten im Kriegsgeschehen. Ihre Sehnsucht nach ihm hält sich in Grenzen und die Beantwortung  seiner Feldpostbriefe ist mehr Pflichtgefühl wie Bedürfnis. Die Kriegswirren, Entbehrungen  und Gefahren schweißen die zwei Frauen und ihre Töchter immer mehr zusammen und eine Freundschaft fürs Leben entsteht.

„ Die Stunde unserer Mütter“ war mein erster Roman von Katja Maybach, den ich von ihr gelesen habe und ich bin sehr dankbar, dass ich dieses  Buch während einer Leserunde kennenlernen durfte. Sie hat es geschafft, das ich ein Fan ihres sehr gefühlvollen, feinfühligen und emotionsgeladenen Schreibstiles wurde. Sie erzählt eine wunderschöne Familiengeschichte, die durch die Inspiration der Feldpostbriefe ihres Vaters entstanden ist und viele wahre und authentische  Begebenheiten enthält. Man spürt, dass sie hier viel Herzblut in ihre Geschichte hineingelegt hat. Ihre Charaktere im Buch sind sehr lebendig, interessant und liebevoll ausgearbeitet.

Katja Maybach erzählt in zwei verschiedenen Erzählsträngen, die durch ihren Kontrast sehr viel Spannung und Gefühl  ins Geschehen bringen. Zum einen aus der Sicht von Maria, Vivien und ihren Töchtern Anna und Antonia, durch die man mitten in den Kriegswirren steckt. Hier erlebt man die ganzen Auswirkungen, ob es Denunziation, Misstrauen, Angst, Not oder um gegenseitige Hilfe geht. Ihrer Unterschiedlichkeit, das gemeinsame Erleben und die Entwicklung  von ihnen in den Zeiten des Nationalsozialismus kann man nur Respekt zollen. Sie sind wunderbare starke Frauen und Persönlichkeiten!

 Im zweiten Erzählstrang stehen Elsa und Friedrich, Marias Eltern, im Mittelpunkt. Ihre zwischenmenschlichen Probleme wurden sehr einfühlsam umgesetzt.  Zwei Menschen, deren Liebe durch Geheimnisse, Missverständnisse, unterschiedliche Lebensvorstellungen  und der Weiterentwicklung ihrer Charaktere auf eine harte Probe gestellt wird.

„Die Stunde unserer Mütter“ ist ein außergewöhnliches und wunderschönes Buch, bei dem mir zwischendurch vor lauter Rührung, die Tränen gekommen sind. Ein unvergleichliches Leseerlebnis! Ich war tief beindruckt von diesem Roman und kann hier nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen!  Mit Katja Maybach habe ich für mich eine neue Autorin entdeckt, von der ich auf jeden Fall noch mehr Bücher lesen werde.

Verdient vergebe ich 5 wundervolle Sterne.