Rezension

großes Kino

Der Sarg - Arno Strobel

Der Sarg
von Arno Strobel

Bewertet mit 5 Sternen

Dies ist bereits der vierte Psychothriller des Autors, für mich war es jedoch eine Premiere, da ich die anderen Bücher nicht kenne.
Was mir direkt positiv auffiel, war der flüssige Schreibstil. Er zeichnete sich durch klar strukturierte Sätze aus, die nicht unnötig verschachtelt wurden. Hinzu kam die gute Aufteilung der Kapitel. Sie waren recht kurz gehalten, was Abwechslung und eine gewisse Rasanz mit sich brachte. Das vermittelte mir zudem das Gefühl, dass ich das Buch ohne Probleme hätte unterbrechen können, wenn es denn nicht so spannend gewesen wäre. So verflog weiter Seite um Seite.

Den Aufbau der Geschichte fand ich sehr gut und ausgewogen. Sie wurde aus mehreren Perspektiven erzählt, wobei sich ruhigere und spannende Abschnitte stetig abwechselten. Das sorgte für ein anhaltendes Lese-/Gruselvergnügen. Der Autor hat im Kern der Geschichte einen sehr guten Bogen geschlagen und viele Thrill-Elemente miteinander vereint. Ein grauenvolles Szenario sorgte dafür, dass mir so manches mal der Atem stockte, und ich ganz und gar fassungslos zurück blieb.
Das rätseln um den Täter und sein Motiv war spannend und undurchsichtig bis zum Schluss, und die letztliche Auflösung überraschte mich sehr.

Die tatbezogenen Personen hatten es in sich. Sehr unterschiedliche Charaktere, mal sympathisch, mal undurchsichtig oder auch brutal. Alle waren so gut ausgeformt, dass man sie sich gut vorstellen konnte. Sie blieben langfristig im Gedächtnis haften, was mich bei der Vielzahl an Personen äußerst positiv überraschte. Nur drei Charaktere machten mir das einschätzen schwer, doch das klärte sich im Verlauf alles sehr plausibel auf.
Ergänzt wurden sie von einem sehr gut zusammengesetzten Ermittler-Team. Auch hier war jeder Charakter eigenständig, hatte so manche Ecken und Kanten und wirkte im Zusammenspiel mit den Kollegen und im Rahmen der Ermittlung sehr authentisch.

Doch trotz aller Begeisterung gab es zwei Dinge, an welchen ich mich gestoßen habe.
Beide betreffen die Person des Psychiaters, den ich in zwei Situationen als sehr unprofessionell empfand. Mehr möchte ich wegen Spoiler-Gefahr hier allerdings nicht schreiben.
Diese Kritikpunkte konnten den Gesamteindruck allerdings keineswegs schmälern.

Dieses Buch bietet fesselnde Spannung und ist nichts für zart besaitete Gemüter. Absolute Leseempfehlung für Psychothriller-Fans !

Kommentare

Maryann Flamel kommentierte am 10. November 2013 um 11:21

Dem kann ich nur zustimmen! :)