Rezension

Grundlegendes und Erstaunliches über 50 bedeutende Köpfe

»Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie« - Ernst Peter Fischer

»Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie«
von Ernst Peter Fischer

Bewertet mit 5 Sternen

Über mehrere Jahrhunderte voller bahnbrechender Erkenntnisse und Forschung, die unser aller Leben verändern sollte, spannt Ernst Peter Fischer hier einen wissenschaftlichen Bogen. Er porträtiert Denker aus allen Epochen auf eine unkonventionelle Art, handelt nicht stur Einsteins Biografie ab, schreibt bei Galilei nicht nur über die Sonne und lässt den Leser an Alan Turings Lage teilhaben. Zitate aller im Buch erwähnten Wissenschaftler regen zum Nachdenken und Selbstinterpretieren ein, aber es sind die kurzen und leicht lesbaren Texte über ihre Gedanken und Gefühle, die doch immer wieder einen Aha-Effekt auslösen, sogar bei jenen, die in Naturwissenschaften schon etwas bewandert sind. Wie sehr wir heute von diesen Köpfen profitieren, wird einem erst durch Bücher wie diesem bewusst. Und auch Oppenheimer hat wesentlich mehr geleistet als nur an der Atombombe mitzuwirken. Was trieb diese Männer und Frauen an, woher kamen sie, welche Erlebnisse gingen ihnen nahe?

Aus zahlreichen Quellen und erhaltenen Schriftstücken der Forscher selbst trug der Autor die Informationen zusammen, doch mit ein paar wenigen traf er sogar selbst zusammen und kann daher aus erster Hand über den Menschen hinter den Publikationen berichten. Auch wenn es beim Großteil der 50 erwähnten Wissenschaftler stimmt, nicht alle sind bereits tot.

Wie wäre deren heutige Forschung wohl verlaufen, wenn von den vorhergehenden großen Denker einige nicht geboren worden wären? Müssen sie dann erst die Arbeit derer verrichten oder hätte es andere Wissenschaftler gegeben, die die grundlegenden Gesetze der Mathematik, Physik, Chemie, Biologie oder Genetik schon postuliert hätten? Ein „was wäre wenn“ führt natürlich nirgendwo hin und dennoch – was die Erde, die Menschheit im Grunde einigen wenigen zu verdanken hat, ist nicht in Worte zu fassen.

Auch wenn Ernst Peter Fischer mit diesen 319 Seiten vollgepackt mit faszinierenden Geschichten und Erkenntnissen schon sehr nahe dran ist.