Rezension

Gruselig, Spannend und Unterhaltsam

Der 13. Gast - Rhiannon Lassiter

Der 13. Gast
von Rhiannon Lassiter

Der Inhalt:

Eva Chance lebt nachdem ihre Mutter gestorben ist, bei ihrem Großvater. An ihrem Geburtstag kommen wie immer ihre gesamten Verwanden, aber dieses Mal ist alles anders. Als Eva an den Tisch kommt, merkt sie das für sie gar nicht gedeckt wurde und keiner der Anwesenden scheint sie zu bemerken oder sie überhaupt zu vermissen. Als Eva dann auch noch mitbekommt das sie eigentlich tot ist, setzt sie alles daran ihren Mörder zu finden. Kann sie ihren Mord noch rechtzeitig aufklären oder schlimmeres verhindern?

Meine Meinung:

Die Geschichte fängt schon sehr spannend an, denn sie beginnt 16 Jahre zuvor. Man begleitet eine Gruppe von Menschen die auf der Suche nach einer vermissten Frau sind. Die Frau finden sie allerdings nicht, dafür aber einen Korb in dem ein Säugling, Eva, liegt.

Im nächsten Kapitel geht es schon 16 Jahre weiter und man begleitet Eva durch das große Haus, dass sie gemeinsam mit ihrem Großvater bewohnt. Das sanierungsbedürftigen Herrenhaus steht kurz vor dem Ruin und die restliche Familie findet sich zur großen Krisensitzung ein um Vorschläge zu erarbeiten, wie das Haus doch noch gerettet werden kann. Mitten drin ist immer Eva, aber keiner scheint von ihr Notiz zu nehmen.

Eva ist wirklich ein interessanter Charakter, der mir wirklich leid getan hat. Sie lebt alleine mit ihrem Großvater in dem riesigen Herrenhaus. Von ihrer restlichen Familie wird sie mit Nichtbeachtung gestraft, da sie unehelich geboren wurde und das in der Familie Chance als Sünde angesehen wird. Einzig ihr Großvater hält zu ihr, der sie auch nach dem Tod ihrer Mutter, zu sich geholt hat, anstatt sie ins Heim zu geben. Auch in der Schule läuft nicht alles rund, denn sie hat keine Freunde und wird als komisch und peinlich abgestempelt. Dadurch hat Eva nie gelernt Selbstachtung zu entwickeln und sie kam mir anfangs sehr verängstigt und unzugänglich vor. Erst mit der Zeit entwickelt sie sich weiter. Nachdem sie erfahren hat, dass sie womöglich tot ist, setzt sie alles daran ihren Mörder zu finden. Aber dies ist nicht ihre Hauptsorge, denn das Herrenhaus steht kurz vor dem Ruin und die Familie hat sich Gedanken darüber gemacht wie sie es retten können. Eine Möglichkeit wäre hierbei Geistertouren zu veranstalten, da es in dem alten Herrenhaus an jeder Ecke spukt. Aber die Geister sind hiermit nicht gerade einverstanden.

Aber auch die Zwillinge Kyra und Kyle haben mir sehr gut gefallen. Kyra war eines der Mädchen, die Eva das Leben in der Schule nicht gerade einfach gemacht haben. Was mir sehr gut an ihr gefallen hat war, dass sie ein Ziel im Leben hat und dies um jeden Preis erreichen möchte. Dafür nimmt sie auch neben der Schule jeden erdenklichen Aushilfsjob an, um Geld für ihren großen Traum zu verdienen. Kyle hat in meinen Augen von den beiden Geschwistern, die größte Entwicklung durchgemacht. Wenn er anfangs noch alles locker sah und zu nichts wirklich Lust hatte und seine freie Zeit am liebsten mit seinen Freunden bei irgendwelchen Partys verbringen wollte, fängt er nach der Begegnung mit Evas Geist an, endlich Verantwortung zu übernehmen indem er Eva hilft ihren Mord aufzuklären und ihre Leiche zu finden.

Die Geschichte spielt in einem alten Herrenhaus und durch die bildliche Sprache der Autorin, konnte ich mir jedes Zimmer, den Garten oder den See, regelrecht vorstellen. Auch die Geister wurde sehr schön dargestellt und ich konnte mir diese auch sehr gut vorstellen.

Der Schreibstil von Rhiannon Lassiter ist angenehm locker, jugendlich gehalten und die Seiten fliegen nur so dahin. Von der ersten Seite wurde ich von der Geschichte gefesselt und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, bis ich endlich erfahren hatte, was nun mit Eva passiert ist. Während des Lesens tauchen auch eine Menge Menschen auf, die eigentlich alle ein Motiv hätten. Nach und nach dezimiert sich diese Zahl aber und am Ende war ich regelrecht ratlos, wer nun hinter Evas Verschwinden steckt. Die Auflösung selbst hat mich dann doch überrascht, da ich diese Person eigentlich aus dem Verdächtigen-kreis ausgeschlossen habe. Das Ende der Geschichte selbst ist mir etwas zu perfekt, aber für ein Kinderbuch finde ich dieses Ende angemessen.

Mein Fazit:

Rhiannon Lassiter hat es geschafft mich mit ihrem Buch "Der 13. Gast" zu fesseln und mich gut zu unterhalten. Die Charaktere waren mir sehr sympatisch und haben während der Geschichte, eine erstaunliche Wendung durchlebt. Mich konnte die Autorin mit diesem Buch vollends überzeugen und es wird sicherlich nicht das letzte Buch von ihr sein, dass ich lese. Ich vergebe 5 Sterne