Rezension

Gruselige Realität

Elanus - Ursula Poznanski

Elanus
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Der 17jährige Jona ist ein Überflieger. Mit nur 17 Jahren bekommt er ein Sonderstipendium an einer Eliteuni, weil er überaus intelligent ist. Nur leider schützt seine große Intelligenz nicht vor seiner Überheblichkeit und seinem unsozialen Verhalten. Und so wundert es ihn selbst am allerwenigsten, dass er sich zunächst auch keine Freund mit seinem ungebührlichen Verhalten macht. Und auch bei dem weiblichen Geschlecht kommt er nicht wirklich gut an.

Er tröstet sich mit seiner selbst entwickelten und gebauten Drohne, Elanus. Mit einem ebenfalls selbstentwickelten Programm kann er diese so manchem Zeitgenossen hinterherschicken. Doch was ihm da zu Augen und zu Ohren kommt, lässt nichts gutes vermuten.

Und was ist eigentlich mit dem Direktor der Uni, mit dem ein Treffen nicht zu stande kommen will.

Jona forscht nach, Elanus ist ihm da ein gutes Instrument. Aber ob das wirklich immer so von Vorteil ist...

Meine Meinung:

Gruselige Realität

Ein neuer Poznanski, da hab ich mich wie verrückt drauf gefreut. Und ich kanns gleich vorweg nehmen, man wird nicht enttäuscht, wenn man die vorhergehenden Jugendtitel ebenfalls sehr mochte!

Wieder packt Ursula Poznanski ein heißes Eisen unserer Zeit an. Die Drohnen. Nun, ich muss gestehen, ich finde das auch nicht wirklich witzig, dass jeder sich eine Drohne besorgen kann und diese Dinger dann rumfliegen und mit entsprechender Technik bestückt prima Spione sind... Also ist dieses Buch wirklich nicht weit her geholt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es genug Technikfreaks (und das meine ich gar nicht böse!) da draußen gibt, die eifrig basteln, und eben auch Drohnen mit hochsensibler Kamertechnik und Mikrofonen ausstatten und schon ist Elanus fertig! Will man das wirklich haben? Dass die Brummer überall rumfliegen und uns ausspionieren können? Ich meine, man muss ja gar nicht groß was zu verbergen oder Dreck am Stecken haben, so wie in der Geschichte. Es reicht doch schon, dass man bestimmt mal ganz für sich sein möchte und nicht beobachtet werden will.

Ich könnte mich da wirklich reinsteigern und immens aufregen!

Deswegen hat dieses Buch mir auch Herzklopfen beschert, weil es eben -auch wenn ausgedacht- sehr hart und nah an der Realität liegt. Da braucht man wirklich keine große Vorstellungskraft, das ganze Szenario baut sich quasi fast von selbst vor dem inneren Auge auf und erschreckt, zieht einen in die Welt von Jona mit.

Und man bekommt auch Mitleid mit ihm. Er ist gefangen, gefangen in seiner Intelligenz, gebeutelt aber auf der anderen Seite von sozialer Inkompetenz und niemand sieht sich in der Lage oder macht sich die Mühe, ihn in eine andere Richtung zu lenken. Bis auf zwei Figuren in der Geschichte hier. Da geht einem dann das Herz auf. Vielleicht liegts daran, dass ich selbst mit Jugendlichen zu tun habe und oftmals Jungs und Mädels sehe, die unheimlich viel Potenzial haben, aber dieses nicht nutzen können, weil niemand ihnen eine gute Richtung zeigt. Deswegen hatte ich Jona ganz schnell, trotz seines wirklich nicht gerade sehr netten Verhaltens, in mein Herz geschlossen.

Klar ist ja wohl jedem von Euch, dass da noch eine Menge Gefahren zwischen diesen grünen, sehr graphischen Buchdeckeln schlummern. Und wer sagt Euch, dass Eure Reaktion nicht durch dieses gelbe Ding da vorne drauf, diese Linse, beobachtet wird? Und vor allem, von wem...

Habt also ab sofort immer schön ein Auge auf den Himmel und hört auf dieses komische Summen, man weiß ja nie...

Fazit:

Sehr realitätsnaher Jugendthriller und aus dem Grund noch eine Spur packender!

Bewertung:

5 von 5 Nilpferden

Danke an den Loewe-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

© Sabine Kettschau/Niliversum