Rezension

Guide Gabin

Gefährliche Empfehlungen - Tom Hillenbrand

Gefährliche Empfehlungen
von Tom Hillenbrand

Bewertet mit 4 Sternen

Die Lebensgefährtin des Luxemburger Kochs Xavier Kieffer hat geladen. Als Erbin der Herausgeber des Restaurantführers Guide Gabin will sie neue Wege gehen. Zum ersten Mal soll es eine Geschäftsstelle des traditionsreichen Giude geben. Zur Eröffnung sind illustre Gäste angekündigt und die Vorbereitungen sind kompliziert. Ein Ziel war es, von jeder bisher veröffentlichen Ausgabe, eines in die Ausstellung zu bekommen. Besonders die Vorkriegsausgaben sind selten und extrem schwierig zu finden, war die Ausgabe von 1939. Ausgerechnet diese verschwindet bei einem Zwischenfall während der Eröffnungsfeier. Wenig später wird ein Bibliothekar ermordet und Xavier Kieffer beginnt mit den Nachforschungen darüber, was diese Ausgabe des Guide Gabin so einzigartig macht.

 

Schon in einigen Kriminalromanen hat der Autor Tom Hillenbrand seinen Luxemburger Koch und Restaurantbesitzer Xavier Kieffer auf die Reise geschickt, um verzwickte Fälle zu lösen. Kieffer, der hauptsächlich in Luxemburg residiert, sich aber auch häufig in Paris bei seiner Lebensgefährtin aufhält, gerät hier zufällig in diese Verschwörung. Seine Neugier und sein Wille, der Sache auf den Grund zu gehen, bringen ihn ein ums andere Mal in Gefahr. Schwierig, sich vorzustellen, was einen nach herrschender Meinung eher harmlosen Restaurantführer, so begehrenswert machen kann, dass Menschen dafür töten würden. 

 

Schon im ersten Kapitel bekommt zwar den Hauch einer Ahnung, doch die Geschichte, die Tom Hillenbrand um den Guide Gabin seiner Phantasie hat entspringen lassen, hat es wirklich in sich. Wie gebannt hängt man an den Seiten des Buches, wenn nach und nach das Geheimnis entblättert wird, weshalb so viele verschiedene Gruppen hinter dieser speziellen Ausgabe von 1939 hinter her sind. Mehrfach hält man den Atem an, wenn Kieffer oder einer seiner Freunde sich nahezu ausweglosen Situationen gegenübersehen. Wird die Anspannung allzu groß, kann man sich immer mal wieder mit Xavier Kieffers Küchenlatein entspannen, mit dem er einem die Luxemburgische regionale Küche näher bringt oder auch einen kleinen interessanten Ausflug in die Geschichte des Kochens unternimmt. Dieser Kriminalroman fesselt mit seiner ausgeklügelten Geschichte und kommt zum Glück auch ohne problembehafteten Ermittler aus. Egal ob man der fleischlastigen deftigen Küche huldigt oder nicht, hier bekommt man leckere Krimiunterhaltung.