Rezension

Gut

Selection 01 - Kiera Cass

Selection 01
von Kiera Cass

An sich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Man braucht nicht lange, um sich in die Gefühlswelt von America hineinzuversetzen. Auch die politischen Details sind nicht allzu vertrackt gestaltet, sondern sehr zugänglich.
Die Geschichte ist auch fesselnd, und man fühlt sich schnell auf einer Ebene mit der Protagonistin.
Auch der Schreibstil ist sehr simpel und zugleich fesselnd. Ich habe das Buch in sehr kurzer Zeit durchgelesen, besser gesagt an zwei Abenden.
Mehr positives kann ich zu diesem großartigen Buch aber leider auch nicht berichten.
Nicht nur Der grobe Plot, sondern auch die einzelnen Personen haben mir zu viel gemein mit  der Welt von Panem. Die einzelnen Bezirke und Kasten kommen ebenso vor, wie die Protagonistin aus ärmlichen Verhältnissen, die sich in ihrer Natürlichkeit treu bleiben will. Doch, welch Wunder, gibt es natürlich auch die üblichen Angestellten in der priveligierteren Welt. In Panem ist es das Kapitol, in Illeà der riesige Palast. Eine weitere Ähnlichkeit ist das Kleid, welches der Leser bereits auf dem Cover bewundern darf. Während Katniss in ein flammendes Kleid gehüllt zum Liebling der Zuschauer wird, ergeht es America in ihrem blauen Tageskleid genauso. Doch um sich abzuheben, wird ihr für ein Interview ein wallendes Kleid in flammendem Rot geschneidert. Der gravierendste Unterschied der zwei Werke ist, dass sich America nicht mit ihrem Leben verteidigen muss, sondern im Palast von Wachen bewacht wird und so sicher ist.
Ich finde es schade, dass die Parallelen hier so offensichtlich sind. Anfänglich fühlt man sich fast so, als wolle die Autorin lediglich auf den Zug des Erfolges mit aufsteigen. "Panem war ein Erfolg? Dann halte ich mich doch an das Konzept!".
Man muss zur Verteidigung allerdings sagen, dass ich nach der Hälfte des Buches nicht mehr dachte, einen Panem Verschnitt vor mir zu haben, sondern in einer eigenen Welt versunken bin, und die Paralellen in den Huntergrund getreten sind.
Alles in allem fand ich, dass das Buch zurecht ein solcher Erfolg wurde, aber leider kann ich keine fünf Sterne vergeben, da die Autorin meiner Meinung nach zu nah an Panem war, und sich definitiv die eine oder andere Idee "ausgeborgt" hat.