Rezension

"Gut", aber nicht "sehr gut"

Bird and Sword - Amy Harmon

Bird and Sword
von Amy Harmon

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Bird and Sword" von Amy Harmon (erschienen bei LYX) ist ein Fantasyroman. Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen Romantasybuch, da es zwar fantastische Elemente gibt, die Romantik jedoch eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt.
Die Hauptprotagonistin Lark hat eine besondere Fähigkeit: Sie kann einfachen Lebewesen und Gegenständen Befehle erteilen. So kann sie Stoffpuppen zum Tanzen bringen oder Tieren befehlen etwas bestimmtes zu tun. Jedoch darf niemand von dieser Gabe erfahren, denn sie lebt in einem Königreicht, in dem diese Art der Begabung strengstens verboten ist. Jeder, der sie trotzdem nutzt, wird mit dem Tode bestraft, wie auch schon Larks Mutter. Zu allem Überfluss wird Lark von dem König als Pfand gefangen genommen und muss ab sofort in seiner Nähe leben. Zudem machen riesige Monstervögel das Königreich unsicher und lassen sich gerade durch durch Larks Gabe vertreiben. Kann sie ihre Fähigkeiten geheim halten, oder soll sie mit offenen Karten spielen?

Das Layout des Romans hat mir sehr gefallen. Das Cover zeigt eine junge Frau, die passend zu der Beschreibung Larks im Roman ist. Die kleinen Vögel zu jedem Kapitelanfang sehen nicht nur hübsch aus, sondern harmonisieren auch mit dem Titel und Inhalt des Buchs.
Der Schreibstil ist mir sehr angenehm. Einfache Sätze machen es leicht der Handlung zu folgen und die Seiten fliegen so nur dahin. Detaillierte Beschreibungen sorgen dafür, dass man sich als Leser problemlos die einzelnen Protagonisten, Szenen und Umgebungen vorstellen kann. Der gesamte Roman (mit Ausnahme des Prologs) ist in der Ich- Perspektive aus Larks Sicht geschrieben.
Inhaltlich begann der Roman erst etwas traurig und melancholisch. Nach ein paar Kapiteln nahm er jedoch an Fahrt auf und die Traurigkeit und Einsamkeit war schnell verfolgen und machte viel Spannung Platz. Die Welt, in die man als Leser eintaucht ist mittelalterlich gehalten. Die verschiedenen Begabungen gaben dem Geschehen die richtige Würze. Besonders Larks Fähigkeit wurde eingehend beschrieben und gerade das Nutzen von magischen Wörtern lässt das Leserherz schlagen.
Was mir nicht gefallen hat, ist, dass die Charaktere recht flach beschrieben wurden. Besonders bei Lark hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, da wir ja die Welt aus ihrer Sicht erleben. Aber weder, wenn sie in angsteinflößenden oder schönen Situationen ist, gibt es eine emotionale Reaktion von ihr. Auch als sie bemerkt, dass sie ausgenutzt wurde empfindet sie weder Wut noch Verzweiflung. Es gibt auch keine inneren Monologe, die man in solchen Szenen erwartet hätte.
Die Handlung ist an manchen Stellen recht Spannend. Oft ist sie aber auch voraussehbar und recht simpel gestrickt. So lösen sich viele Situationen einfach in Wohlgefallen auf oder werden garnicht weiter analysiert, auch wenn dies viel zur Aufklärung von Vergehen beigetragen hätte. An manchen Stellen wird ein recht verdrehtes und unschönes Frauenbild wiedergegeben.

Als Fazit kann man sagen, dass "Bird and Sword"ein kurzweiliges und gutes Buch ist. Jedoch hätte man einzelne Szenen noch weiter ausbauen können, weswegen es nicht sehr gut ist