Rezension

Gut, könnte aber noch besser sein

True North - Wo auch immer du bist - Sarina Bowen

True North - Wo auch immer du bist
von Sarina Bowen

Bewertet mit 3 Sternen

Ein gutes Buch -für die, die leichte Lektüre suchen. Wer was anspruchvolleres will, sollte weiter suchen.

True North –Wo auch immer du bist. Von Sarina Bowen.

Inhaltsangabe:
Audrey arbeitet für eine große Firma in Boston und schlägt sich durch ihre Missgeschicke eher schlecht als recht durch. Angetrieben von dem Willen, irgendwann ein eigenes Restaurant zu leiten und der Angst, diesen Job zu verlieren, lässt sie sich darauf ein, Farmer in Vermont zu besuchen, um ihnen die selbst hergestellten Waren abzuluchsen.
Dabei trifft sie gleich zu Beginn ihrer Reise auf Griff, den sie von früher noch kannte und mit dem sie nicht auf die schönste Art auseinander getreten war. Während ihre Zukunft von dem Wohlwillen der Farmer –wie Griff –abhängt, plagen den Farmer ganz andere Sorgen und Nöte.

Meinung:
Das Cover lädt direkt schon einmal zum Lesen ein. Es ist recht schlicht gehalten. Das einzige, das sie meiner Meinung nach hätten weglassen können, wäre die knallige Schrift von „Roman“ und „Wo auch immer du bist“. Das bricht ein wenig das schöne Gesamtbild.
Der Umschlag fühlt sich nicht glatt an, sondern „weich“ und gut in der Hand. Einzig der Buchrücken ist, trotz vorsichtigem Lesen, nun ziemlich rund.
Auch dieses Buch verfügt über die kostenlose Zusatzfunktion, es mobil weiter lesen zu können. Eine Funktion, die ich sehr begrüße, gerade, da ich oft mit dem Zug unterwegs bin und wohl wie die meisten Leseratten einfach zu viele Bücher auf einmal mitnehmen möchte.

Die Charaktere sind zum größten Teil recht flach gehalten und bedienen sich vieler Klischees. Vor allem die Familie von Griff wirkt auf gekünstelte Art freundlich gehalten und regelrecht klebrig süß. So ähnlich verhält es sich auch mit den Farmarbeitern und der Bardame.
Audrey ist ebenfalls eine Klischeekeule hoch drei, mit einer nicht so feinen Kindheit und einer Mischung aus Gejammer und der klassischen Powerfrau aus solchen Büchern.
Griff ist zwar immerzu grummelig –es wird immer wieder betont –und in vielen Belangen der typische Protagonist für eine solche Reihe, gleichzeitig jedoch auch erfreulich aus dem Rahmen fallend. So ist er nicht reicht, nicht geheimnisvoll und nicht arrogant von der Erde bis zum Mond und zurück.
Allgemein kann ich sagen: Auch wenn die Tiefe fehlt und dafür mit Klischees gekittet worden ist, sind die Charaktere doch eher sympathisch aufzufassen.

So ähnlich verhält es sich mit der Story. Sie ist nichts Besonderes. Sie reißt einen nicht vom Hocker oder lässt einen baff zurück. Ehrlich gesagt sind viele Dinge sogar recht vorhersehbar geschrieben und es bietet wenige Überraschungen.
Doch sie ist flüssig zu lesen und immerhin ist keine Geschichte über einen Millionär, der sich seine Liebe zu irgendeiner Frau, die er auf einer Party aufgegabelt hat oder in die er aus Versehen rein gelaufen ist, nicht eingestehen kann.
Dazu gliedert sich ein flüssiger und gleichzeitig kompakter Schreibstil ein, der sich im Laufe der Story auch noch verbessert. Zwar drückt er sich zu weilen unglücklich aus, hat aber als einziges wirkliches Manko aus meiner Sicht den falschen Erzähler (Ich –Perspektive). Dadurch bleiben viele „Geheimnisse“ auf der Strecke und es kommt öfter mal zu Patzern. Aber das ist reine Geschmackssache.
Das Buch ist in teilweise wirklich kurze Kapitel eingeteilt, die sich immer mit der Sicht von Griff und Audrey abwechseln. Außerdem ist das Buch in drei Abschnitte unterteilt.

Fazit:
Ich habe das Buch bei einer Leserunde hier gewonnen und viele gute Reviewüberschriften darüber gefunden, was mich schon einmal hoffen ließ. Da ich öfters Bücher des Genres „Boy gets the Girl“ lese, habe ich auch keine komplexe Story erwartet –das schaffen nur wenige Reihen und haben damit einen ganz anderen Reiz, als immer nur zu lesen, wie ein Mann und eine Frau sich verlieben.
Überrascht wurde ich demnach weder positiv noch negativ. Es ist ein gutes Buch für das Genre und hätte ich die knappen 13€ im Laden ausgegeben, hätte ich mich nach dem Lesen auch nicht darüber geärgert. Anders, als bei anderen Büchern, von denen ich froh war, sie bei einer Leserunde bekommen und kein Geld dafür hingeblättert zu haben.
Wer auf das Genre steht und ein leichtes Buch für zwischendurch sucht, kann wohl hiermit nichts falsch machen.
Wer eine komplexe Story und tiefgehende Gespräche und Figuren erwartet, sollte dagegen lieber weiter suchen.