Rezension

Gut recherchiert und spannend

Die rote Löwin - Thomas Ziebula

Die rote Löwin
von Thomas Ziebula

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte spielt zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Die Seeburg wird nach einem Verrat angegriffen und dabei stirbt neben Unger von Seeburg, dem Hofmarschall des Grafen von Schwerin, auch seine Frau und fast die komplette Familie. Allein seiner Tochter Runa und ihrem jüngeren Bruder Waldemar gelingt die Flucht nach Magdeburg, nach dem Überfall durch die Wenden. Laurenz, der Domdekan von Magdeburg, spekuliert auf den Bischofssitz von Havelberg, da der amtierende Bischof kränklich ist. Er ist sich für keine Intrige zu schade und nur auf seinen Vorteil aus. Darunter wird auch der neue Domscholar Pirmin von Paris leiden. Laurenz sichert sich die Unterstützung eines geheimnisvollen Ordens, mit dem auch Runa bald Bekanntschaft machen wird. Eine gute historische Einbindung in die Zeit des frühen 13. Jahrhunderts in Magdeburg, das auch die Reichsgeschichte und den Einfluss des Papstes beinhaltet. Am Anfang des Buches gibt es eine Liste der wichtigsten Personen und eine Zeittafel für den besseren Überblick. Im Anhang erläutert der Autor noch gut, wo und weshalb er sich erzählerische Freiheiten rausgenommen hat. So etwas bedeutet mir persönlich immer sehr viel. Ein packender Schreibstil und eine fesselnde Geschichte, in der viel passiert. Ein Manko, das man nicht dem Autor zuschreiben kann: der Klappentext verrät viel zu viel. Bis es zu der genannten Entscheidung kommt, hat man schon Zweidrittel des Buches gelesen. Aber dennoch verrät der Klappentext zum Glück nicht alles, denn am Ende kommt noch richtig Fahrt auf und es gibt - wenn das Buch ein Film wäre würde man es wohl so nennen - einen Showdown kurz vor dem Ende. Interessante Protagonisten mit ihren Ecken und Kanten runden das Ganze ab. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und das Buch war leider viel zu schnell zu Ende.