Rezension

Gut recherchierter aber sehr langatmiger Roman

Die Herren der Grünen Insel - Kiera Brennan

Die Herren der Grünen Insel
von Kiera Brennan

Bewertet mit 3 Sternen

In dem beinahe 1.000 Seiten starken Schmöker entführt die deutsche Autorin Julia Kröhn, die diesen Roman unter ihrem Pseudonym Kiera Brennan geschrieben hat, ihre Leser zurück ins 12. Jahrhundert und bringt ihnen auf der Grünen Insel die Geschichte Irlands näher.
Ich habe mich ganz besonders auf diesen Roman gefreut, da es mich literarisch gesehen bisher noch nie auf diese Insel verschlagen hat.

Ich habe eine Vorliebe für dicke Historische Romane, die gut recherchiert sind und eine fesselnde Geschichte erzählen. Gut recherchiert ist „Die Herren der Grünen Insel“ definitiv, auch die düstere Stimmung und die brutalen Schilderungen tragen zu einer authentischen Atmosphäre bei und verleihen der Geschichte das passende historische „Feeling“.

Jedoch tauchen für meinen Geschmack schon zu Beginn einfach zu viele Charaktere und Protagonisten auf, die man nur schwer miteinander vereinen und auseinanderhalten kann. Hinzu kommen die irisch-gälischen Namen, die vielleicht gut auszusprechen, aber unglaublich schwer zu lesen sind. Sie stören ständig den Lesefluss, da sie einen immer wieder zum Nachdenken innehalten lassen.

Kiera Brennans Schreibstil ist durchaus als elegant zu bezeichnen. Sie verwendet passende Worte, die den Leser nicht vergessen lassen, in welcher Zeitepoche er sich befindet. Auch die Be- und Umschreibungen des Landes, der Ländereien, der gesamten Kulisse geben dem Ganzen eine gewisse Authentizität. Doch die Schwere und die Vielfalt der Details erschweren gleichzeitig das Lesen. So rücken Nebensächlichkeiten, die in all ihren Facetten beschrieben werden, unabsichtlich in den Fokus und lenken stark vom eigentlichen Geschehen ab.

Die Autorin erzählt „Die Herren der Grünen Insel“ mit Charme und die Recherchearbeit, die sie im Vorfeld geleistet hat, verdient meine Hochachtung. Denn durch diesen Roman bekommt man viel über die Geschichte Irlands vermittelt und ich habe einiges dazugelernt.

Doch die Vielzahl an Charakteren, die komplizierten irisch-gälischen Namen und die Detailgenauigkeit der Autorin erschweren das Lesen ungemein und tragen nicht wirklich zur Unterhaltung ehr zum Aufgeben bei. Deswegen kann ich diesen Schmöker nur wahren Fans des Historischen Romans, die bereit sind viel Lesezeit zu investieren, diesen Roman ans Herz legen.