Rezension

Gute Geschichte, allerdings kommt Raum 213 deutlich zu kurz

Raum 213 - Gefühlvolles Grauen - Amy Crossing

Raum 213 - Gefühlvolles Grauen
von Amy Crossing

Bewertet mit 3 Sternen

Da mir die "Raum 213"-Reihe bislang sehr gefallen hat und mich auch die E-Short von sich überzeugen konnte, wollte ich auch unbedingt den dritten Band "Gefühlvolles Grauen" aus der Reihe lesen. Meine Erwartungen waren relativ hoch angesetzt und ich war sehr gespannt, welche neuen Erkenntnisse ich dieses Mal über den Raum 213 erfahren würde, doch leider muss ich sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin.

"Gefühlvolles Grauen" ist jetzt kein schlechtes Buch, allerdings haben mir die ersten beiden Bände deutlich besser gefallen. Während in sämtlichen anderen Geschichten stets der Raum mitsamt seiner Schicksale und Todesfälle im Vordergrund stand, geht es hierbei hauptsächlich um Lily und Kendra, die sich von der ersten Sekunde an nicht leiden können. Der Schreibstil selbst ist jedoch weiterhin gut, sodass ich die Geschichte innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hatte. Die Figuren sind oftmals flach, allerdings hat mich dies nur selten gestört. Auch die Dialoge sind stellenweise unfreiwillig komisch, sodass ich schon das ein oder andere Mal grinsen musste und ich dies der Autorin aufgrund des Unterhaltungsfaktors nicht ankreiden möchte.

Mit Lily lernt man eine Protagonistin kennen, die eher einfach gestrickt ist und mit einigen Klischees behaftet ist. Natürlich ist ihr Traumtyp der heißeste Junge an der Schule und natürlich ist ihre beste Freundin ebenfalls bei sämtlichen Schülern beliebt. Lily scheint zunächst auch recht beliebt zu sein, allerdings ändert sich dies schlagartig, als Kendra neu an die Schule kommt und ihre beste Freundin direkt für sich einnimmt. Lily spürt dagegen sofort, dass mit Kendra etwas nicht stimmt, denn sie mischt nicht nur ihren Freundeskreis auf und versucht sich an ihren Freund Travis heranzumachen, sondern bedroht Lily immer wieder, sie vernichten zu wollten. Es ist von daher kein Wunder, dass hierbei die ein oder andere merkwürdige Situation entsteht. Kendra selbst fand ich sehr gewöhnungsbedürftig, gleichzeitig empfand ich ihre Aktionen jedoch auch als sehr vorhersehbar, sodass mich die Auflösung am Ende nicht unbedingt überrascht hat. 

Der Raum 213 wird hierbei zwar immer wieder erwähnt, bekommt in der Geschichte jedoch viel zu wenig Zeit. In den anderen Bänden hat man immer etwas über die Geschichte des Raumes erfahren und wie er jeweils aufgebaut ist und welche Gefahren er beinhaltet. Hierbei wird jedoch lediglich erwähnt, dass Lilys Exfreund Seth vor knapp einem Jahr vor dem Raum tot aufgefunden wurde. 

Das Cover unterscheidet sich kaum von den ersten Bänden, was ich sehr schade finde, da man so immer noch nicht besonders viel von Raum 213 entdecken kann. Dafür ist der Farbton dieses Mal gut gewählt. Die Kurzbeschreibung ist dagegen gelungen und hat mich direkt angesprochen.

"Gefühlvolles Grauen" beinhaltet insgesamt eine spannende Geschichte rund ums Thema Stalking, kann jedoch leider nicht mit den bisherigen Bänden mithalten, da mir Raum 213 und dessen Geheimnisse deutlich zu kurz gekommen ist. Dennoch sollten alle, die die bisherigen Bände gelesen haben auch unbedingt diesen Teil lesen, da die Geschichte trotz der Kritik lesenswert ist.