Rezension

Gute Geschichte, allerdings ohne Nervenkitzel

Schwarzweiß - Antonia Fennek

Schwarzweiß
von Antonia Fennek

Bewertet mit 4 Sternen

Niklas Rösch stellt das Leben von Regina Bogner auf den Kopf. Er selbst ist frisch in die forensische Psychiatrie eingeliefert worden, in der sie als Ärztin tätig ist. Von Anfang steht sie mit ihm auf Kriegsfuß und hat das Gefühl, dass seine Diagnose falsch ist. Dummerweise scheint niemand ihre Bedenken ernst zu nehmen. Da die beiden Machtspielchen miteinander spielen, die auf der gut gehüteten Vergangenheit der Ärztin basieren, rückt sie auch nie mit der ganzen Wahrheit raus. Doch plötzlich ist Rösch verschwunden, geflohen aus der Psychiatrie. Und Regina muss nicht nur um ihr Leben, sondern auch um das ihrer Tochter fürchten...

Mich selbst hat das Buch schon allein wegen der Psychiatrie interessiert. Auf Spannung war ich gar nicht so sehr aus und ich muss auch ehrlich gestehen, dass man die hier verzweifelt sucht. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und fesselnd, aber ich würde nicht sagen, dass ich irgendwann jemals wirklich mitgefiebert habe, was ich aber nicht schlimm finde. Der Schwerpunkt liegt hier vor allem auf dem Zwischenmenschlichen.

Auch wenn die Geschichte teils sehr vorhersehbar war, gab es dennoch wieder überraschende Momente. Allerdings muss ich gestehen, dass mir manche Aspekte zu oberflächlich abgehandelt wurden. Dennoch hat mich das Ende überzeugt, wovor ich ziemliche Angst hatte, weil mir die Geschichte an sich ziemlich gut gefiel und ich befürchtete, dass das Ende dann damit vielleicht nicht mithalten könnte.

Der Schreibstil ist angenehm und so lässt sich das Buch sehr flüssig und gut lesen. Sehr gut fand ich auch, dass teils ethische Probleme indirekt behandelt wurden, weil man so auch anfing, selbstmehr über diese Themen nachzudenken. Ich finde es immer ganz besonders, wenn Bücher die Gedanken anregen.

Insgesamt konnte mich das Buch überzeugen. Die Autorin werde ich auf jeden Fall im Auge behalten.