Rezension

Gute Geschichte mit einigen Schwächen

Pala. Das Spiel beginnt - Marcel van Driel

Pala. Das Spiel beginnt
von Marcel van Driel

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich so viele positive Rezensionen zu "Das Spiel beginnt", dem ersten Band zur "Pala"-Trilogie gelesen habe, wurde ich schnell neugierig und wollte der Geschichte unbedingt eine Chance geben, da sich vor allem auch die Kurzbeschreibung sehr spannend liest. Meine Erwartungen waren dementsprechend fast schon zu hoch, sodass ich am Ende doch ein wenig enttäuscht bin, da ich hier mehr erwartet habe.

Fakt ist, dass der Autor definitiv schreiben kann. Das Spiel, die Figuren und sämtliche Orte werden detailverliebt beschrieben und vor allem die Figuren sind gut ausgearbeitet. Dazu kann man "Das Spiel beginnt" zum Teil tatsächlich als spannend bezeichnen. Trotzdem bin ich am Ende doch ein wenig enttäuscht, denn ich finde, dass das Potential trotzdem nicht vollends genutzt wurde, denn obwohl der Autor hier vieles gut durchdacht hat, fehlte mir am Ende die ganz große Besonderheit, die dafür sorgt, dass ich quasi an das Buch gefesselt werde. Hier hat mir eindeutig ein Highlight gefehlt.

In "Das Spiel beginnt" geht es um die 13-jährige Iris, die sich seit dem Verschwinden ihres Bruders immer häufiger vor dem Computer versteckt und dabei das Spiel "Pala" spielt. Dieses fordert von Spielern aller Altersklassen einiges ab, denn nicht nur Schnelligkeit, räumliches Denken und Intelligenz sind hier wichtig, sondern auch ein Verständnis für Dinge, die nicht auf Anhieb für jedermann zu sehen sind. Was dabei niemand weiß: Hinter dem Spiel versteckt sich eine Organisation, die sich besonders für Jugendliche interessiert, die das Spiel durchspielen, da diese von der Organisation rund um Mr. Oz abgeworben werden - so auch Iris. Nachdem sie das Spiel beendet hat, erhält sie ein Angebot von Mr. Oz, der sie rekrutieren und sie zu einer Art Superheldin ausbilden möchte. Dafür muss sie auf eine Insel kommen, die viele Gefahren und weitere Aufgaben für sie bereithält. 

Da "Das Spiel beginnt" in den Niederlanden als das neue "Tribute von Panem" beworben wird, hatte ich hier einige hohe Erwartungen. Ich bin zwar kein großer Fan der Panem-Trilogie, allerdings habe ich gehofft, dass die Grundidee hier zumindest besser ausgearbeitet wurde. Nun, letztendlich finde ich nicht, dass man "Pala" und "Panem" miteinander vergleichen kann, zumal sich hinter "Pala" keine Dystopie verbirgt. "Das Spiel beginnt" erinnert mich eher an die "Soul Beach"-Trilogie von Kate Harrison, denn auch da wird ein Online-Spiel, bzw. eine gewisse Seite vollkommen real, was das Leben der Figuren vollkommen auf den Kopf stellt.

Das Cover ist schlicht, passt aber hervorragend zur Geschichte, sodass es hier nichts zu beanstanden gibt. Gleiches gilt für die Kurzbeschreibung, die sich spannend liest und dafür gesorgt hat, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Kurz gesagt: "Das Spiel beginnt" ist sicherlich ein guter und teilweise auch spannender Auftakt, der hier viel zu bieten hat, mich dennoch nicht vollständig überzeugen konnte, da mir insgesamt das gewisse Etwas gefehlt hat. Dennoch besitzt die Geschichte aufgrund von vielseitigen Figuren und einem tollen Schreibstil viel Potential, sodass ich wohl trotz einiger Schwächen auch den zweiten Band "Das Geheimnis der Insel" lesen werde.