Rezension

Gute Idee, aber nervige Protagonistin

Nur ein kleiner Sommerflirt 01 - Simone Elkeles

Nur ein kleiner Sommerflirt 01
von Simone Elkeles

Bewertet mit 2.5 Sternen

Cover & Klappentext:

Das Cover würde ich einfach wieder als 'typisch' bezeichnen. 
Ich stehe dem recht neutral gegenüber, aber auch wie beim vorherigen rezensierten Buch von Frau Elkeles, muss ich sagen, dass ich auch hier die Personen auf dem Cover wieder als recht passend zu den Protagonisten empfinde.
Und eines muss man der Covergestaltung lassen: Auch wenn es recht typisch ist, hat es für die Bücher von Simone Elkeles einen gewissen Wiedererkennungswert.
Der Klappentext fasst die Ausgangssituation recht gut zusammen und verrät nicht zu viel. Trotzdem macht er neugierig darauf, wie Amy die ihr ungeliebte Situation stemmen wird.

Inhalt & Aufbau/Verlauf:

Das Buch ist komplett aus Amys Sicht geschrieben, was in diesem Fall auch recht passend ist, da Avi dadurch doch recht geheimnisvoll bleibt.
Die Idee des Buches finde ich ziemlich gut. Ein amerikanisches Mädchen mit einem Haufen Vorurteilen wird dazu verdonnert ihre Wurzeln väterlicher Seite zu entdecken. Mir stellten sich gleich Fragen dazu, wie sie damit umgehen wird, wie die Vorurteile sich halten können usw.
Gut fand ich auf jeden Fall, dass mit einigen Klischees, die jedem von uns durch die Medien aufgedrückt werden, aufgeräumt wird und man mehr über Kultur und Leben in Israel erfährt. Dass zum Beispiel auch israelische Mädchen mit dem 18. Lebensjahr dazu verpflichtet sind der Armee beizutreten, wusste ich vor dem Lesen des Buches noch gar nicht und habe so wieder etwas dazu gelernt.
Was ich am Inhalt im Bezug auf den Inhalt etwas seltsam fand, war die Tatsache, dass die Geschichte zwischen Amy und Avi eigentlich erst im letzten Drittel des Buches langsam in Gang kommt. Da hätte ich etwas anderes erwartet. 
Und was ich mich die ganze Zeit fragem musste: Hat Simone Elkeles ein Problem mit großen Brüsten oder was sollte das?
Bewertung: 4/5

Schreibstil & Lesefluss:

Der Schreibstil war, wie ich es schon von dem zuvor gelesenen Elkeles-Buch kannte, recht einfach und sehr locker-frech geschrieben. 
Allerdings sind mir hier einige doch sehr mangelhafte Übersetzungen aufgefallen, die einfach nicht passten. So zum Beispiel die durch israelischen Akzent begründete Aussprache von Vater als 'Fadder', weil es ihnen nicht wirklich möglich ist, das 'th' auszusprechen. Man merkt gleich, dass es im Englischen zwar passen würde, im Deutschen allerdings so ganz und gar nicht. 
Ebenso passten für mich Worte wie 'Matsch-Potato einfach nicht rein.
Solche Passagen brachten, neben dem genervt sein von Amys Gedanken, aber dazu mehr im nächsten Abschnitt, den Lesefluss doch ziemlich ins stocken.
Bewertung: 2,5/5

Charaktere & Gefühle:

Mein leider größter Kritikpunkt war hier eindeutig Amy als Protagonistin. Ich empfand sie einfach nur als nervig und arrogant. 
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie als witzig dargestellt werden sollte. Das kam bei mir aber leider einfach so gar nicht an. Auf mich wirkte sie überheblich und als wäre sie in ihren Augen die Einzige mit klarem Durchblick. Sie zeigte sich als sehr verschlossen gegenüber neuen Dingen, gab den Menschen, die ihr auf den ersten Blick unsympathisch waren, keine wirkliche Chance, sie kennen zu lernen, schiebt die Schuld aber genau diesen Personen zu.
Auf der anderen Seite liebt sie ihre Großmutter ganz plötzlich abgöttisch, noch bevor sie diese kennen gelernt hat und ist sauer auf alle anderen, weil sie Muffensausen bekommt, als sie ihr dann wirklich gegenüber treten soll.
Amy war für mich einfach nur intolerant, stur, zickig, verzogen und kindisch-nervig, behaftet mit allzu vielen klischeehaften Vorurteilen.
Auch die anderen Charaktere, allen voran Avi, bleiben mir viel zu blass und bekommen erst auf den letzten Seiten ihren großen Auftritt. Auf diesen letzten Seiten scheint dann auch Amy endlich eine Wende durchzumachen, die mich dann doch noch auf die nächsten beiden Bände hoffen lässt.
Bewertung: 1/5

Fazit & Gesamtbewertung:

Eine gute Grundidee für die Geschichte, bei der die Protagonistin mich leider nur genervt hat.
Dem zweiten Band werde ich trotzdem in Zukunft noch eine Chance geben.
Außerdem würde ich jedem empfehlen, sich selbst ein Bild zu machen, weil es mit mir und dem Humor in Büchern immer so eine Sache ist, ob er mich erreichen kann.
Gesamtbewertung: 2,5 Sterne