Gute Idee, die aber mit der Zeit an Spannung veliert

In meinem Himmel, Sonderausgabe
von Alice Sebold

Bewertet mit 3 Sternen

Susie Salmon ist vierzehn Jahre alt, als sie von ihrem Nachbar in einer Höhle unter einem Maisfeld vergewaltigt und ermordet wird. Sie kommt in ihren eigenen Himmel und beobachtet von dort aus wie das Leben ihrer Familie und ihrer Freunde weitergeht und wie die Polizei ermittelt. Auch ihren Mörder beobachtet sie. Sie sieht zu wie ihr Vater verzweifelt versucht, die Polizei zu überzeugen, dass der Nachbar der Mörder seiner Tochter ist, wie ihre Schwester sich verliebt und zu einer erwachsenen Frau wird und wie ihre Mutter ihre Familie verlässt.

Da das Buch aus der Perspektive einer Vierzehnjährigen geschrieben ist, ist alles sehr bildlich beschrieben. Viele Details muss man zwischen den Zeilen herauslesen, da sie nicht beim Namen genannt werden, sondern eher beschrieben werden oder nur mit Hinweisen darauf hingewiesen wird. Es kommen viele kleinere Zeitsprünge vor, die mir persönlich manchmal etwas verwirrend erschienen. 

Ich hatte den Film gesehen und fand die Idee so gut, dass ich unbedingt das Buch lesen wollte. Leider wurde ich enttäuscht. Am Anfang konnte mich das Buch noch fesseln (gleich die ersten Sätze waren packen), aber ab der Hälfte ungefähr fing die Handlung eher an vor sich hin zu plätschern. Ich mag Alice Sebolds Schreibstil, aber nach der Hälfte fängt das Buch an durchschaubar zu werden und nur immer wieder den gleichen Alltag der Protagonisten zu erzählen. Ein zweites Mal werde ich es wohl eher nicht lesen.