Rezension

gute Idee, jedoch nervige Protagonistin

Dash & Lilys Winterwunder - Rachel Cohn, David Levithan

Dash & Lilys Winterwunder
von Rachel Cohn David Levithan

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die wichtigsten Menschen in unserem Leben hinterlassen Spuren. Rein körperlich mögen sie kommen oder gehen, aber sie sind für immer in unserem Herzen, denn sie haben dazu beigetragen, dieses Herz zu formen. Daran ist nicht zu rütteln.“
Langston, S. 286

 

Charaktere:
Lily ist 16 Jahre alt, jedoch schien sie mir häufig als 14-Jährige. Sie hat keine Freunde, dafür aber viele enge Verwandte. Lily liest viel, vor allem Klassiker und Gedichte.
Langston ist Lilys älterer Bruder. Sein Freund ist seine erste Priorität, weshalb er sehr wenig mit Lily unternimmt, während die Eltern der beiden über Weihnachten verreist sind.
Dash ist Einzelkind und hat geschiedene Eltern. Entweder macht ihm die familiäre Einsamkeit wirklich nichts aus oder er kann die Situation gut wegstecken. Er liest natürlich auch sehr gerne, besonders Gedichte. Die Sprache und deren Möglichkeiten an sich, haben es ihm sehr angetan, weshalb er oft an außergewöhnlichen Wörtern hängenbleibt. Dash ist der typische Grinch und verabscheut die Weihnachtszeit und alles, was damit verbunden ist.

 

Meine Meinung:
Die Schnitzeljagd quer durch New York wird abwechselnd aus Lilys Dashs Sichtweise mittels der Ich-Perspektive erzählt. Dabei befindet sich der Leser nicht nur bei der Person, die gerade das rote Notizbuch besitzt, sondern auch bei der jeweiligen anderen. Dadurch erfährt man viel von dem Leben der beiden und der Meinung zur anderen Person.
Die Geschichte spielt natürlich während der Weihnachtszeit. Das Geschehen wird in Tage eingeteilt, dessen Datum vor jedem Abschnitt vermerkt wird. Die Schnitzeljagd beginnt am 21. Dezember und hält bis nach Weihnachten an. Somit könnte man das Buch gut als mehrtägige Weihnachtsgeschichte lesen.
Schade fand ich, dass Dichter und Schriftsteller sowie deren Werke erwähnt wurden, die mir absolut nichts sagten. Hätte nicht einer der beiden mal Jane Austen, Dickens oder Goethe lesen können? Dadurch verlor ich besonders zu Anfang das Interesse an der Geschichte, obwohl ich die Idee der Schnitzeljagd durch New York sehr gelungen finde. Auch Lilys schon etwas kindische Art am Anfang des Buches hat mich genervt, sodass ich es zur Seite gelegt und ein anderes begonnen habe.
Dashs Charakter war mir sehr sympathisch, Lilys, wie schon erwähnt, eher weniger. Die Beziehung der beiden hat mir sehr gut gefallen, unter anderem das gegenseitige Ärgern. Liliy schickte Dash z. B. zu einem sehr großen Kaufhaus in New York, wo er das Notizbuch beim Weihnachtsmann abgeben musste, obwohl sie bzw. weil sie wusste, dass Dash Weihnachten nicht leiden kann. Die Entwicklung ihrer Beziehung hingegen hat mir nicht mehr gefallen, da sie für mich einfach unverständlich war.
Die Details der Verfolgungsjagd und überhaupt die Idee des roten Notizbuches haben die beiden Autoren sehr gut dargestellt bzw. umgesetzt. Die Orte, an denen das Notizbuch deponiert werden sollte und die damit verbundenen Aufgaben sind sehr einfallsreich gewählt.

 

Fazit:
„Dash und Lilys Winterwunder“ beschreibt die tolle Idee einer Schnitzeljagd durch das weihnachtliche New York. Die Umsetzung ist den beiden Autoren gelungen, jedoch nicht alle Charaktere. Auch die Beziehung, die die beiden Protagonisten am Ende des Buches hatten, lässt zu wünschen übrig.