Rezension

Gute Idee mit schwächelnden Charakteren…

Ein Hauch von Schicksal - Lara Wegner

Ein Hauch von Schicksal
von Lara Wegner

Bewertet mit 4 Sternen

Aufgrund des spannenden Klappentextes und dem enorm hübschen Cover (wirklich eine Augenweide, oder?) bin ich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden, welches für mich das Erste aus dem Drachenmond- Verlag war.

In der Geschichte geht es um die 20 jährige Grace, die ihre Familie durch einen Flugzeugabsturz verloren hat. Dieser Schicksalsschlag hat sie in tiefe Depressionen sinken lassen, weshalb sie auch in psychologischer Betreuung ist. Das Einzige was ihr geblieben ist, ist das Familienamulett. Als sie sich eines Nachts ein anderes Leben wünscht, wacht sie am nächsten Morgen im 17. Jahrhundert an der Seite eines Freibeuters auf und das Abenteuer ihres Lebens beginnt. Was hat das Schicksal nun mit ihr vor?

Grace fungiert hier als Ich- Erzählerin, so dass der Leser nah an ihr dran ist. Leider fiel es mir trotz der Perspektive schwer mich in sie hineinzuversetzen und sie wirklich zu verstehen, denn sie war für mich nicht so recht greifbar. Zudem agiert sie in meinen Augen nicht wie jemand, der wirklich leidet und mit Depressionen zu kämpfen hat.

Das Besondere an dem Roman ist wohl die Schreibe der Autorin, denn sie kann sehr bildhaft beschreiben und man kann sich das Setting mit allem drum und dran gut vorstellen. Leider blieben für meinen Geschmack aber die Charaktere auf der Strecke, sie werden zu oberflächlich betrachtet.

Völlig erstaunlich für mich, dass ich mich sogar eher mit dem männlichen Charakter Rhys Tyler identifizieren konnte als mit Grace, einfach weil er auf mich authentischer wirkt als sie. Wenig glaubhaft empfand ich zudem die Entwicklung der Beziehung zwischen den Beiden. Anfänglich schweigen sich die beiden über Wochen nur an und können sich absolut nicht ausstehen und dann finden sie ganz plötzlich doch zusammen, was mir zu sehr aus der Luft gegriffen erschien. Mag sein, dass es so etwas tatsächlich gibt, mir ist das bisher nicht untergekommen.

Fazit: Eine spannende Romanidee mit tollem Schreibstil, bei dem die Figuren ausgereifter hätten sein können. Ich habe mich dennoch gut unterhalten gefühlt und spreche eine Leseempfehlung aus.