Rezension

Gute Idee, schecht umgesetzt!

Und nebenan warten die Sterne
von Lori Nelson Spielman

Bewertet mit 2 Sternen

Auf den neuen Roman von Lori Nelson Spielman freute ich mich schon den ganzen Sommer. Ihre beiden vorherigen Romane kannte ich bereits. Mir gefiel der Stiel und die Themen, welche sie so gefühlvoll in ihren Geschichten bearbeitete sprachen mich persönlich an. Daher waren die Erwartungen groß. Auch der Klappentext versprach Großes!

Nach dem Verlust der Schwester flüchtet Annie zu ihrer Tante auf eine abgelegene Insel. Sie ist gekränkt vom Verhalten ihrer Mutter. Doch diese ist gefangen in ihrer Trauer. Als Annie erfährt, dass auch die Mutter auf die Insel kommt, macht sie sich auf nach Paris. Dort ist sie das Kindermädchen von Olive. Sie schwärmt für deren Vater und findet in Nachbarsjungen Rory einen guten Freund.

Erika ist indes gefangen auf der Insel, denn es gibt keine Möglichkeit zurück auf das Festland zu kommen. Erstmals seit Jahren muss sie sich nun ihrer Vergangenheit stellen: ihren Gefühlen gegenüber ihrem Vater, ihrer Trauer um ihre tote Tochter und ihrer toten Mutter und ihren Ängsten auch ihr andere Tochter zu verlieren …..

Leider wurde ich maßlos enttäuscht. War ich zu Beginn noch Geduldig und guter Dinge, wurde ich im Laufe des Lesens immer frustrierter. Die Geschichte war verworren, die Charaktere kindisch und schmucklos. Die Grundidee der Trauerbewältigung und des “sich wiederfinden”, driftete ab in eine nicht nachvollziehbare Suche der toten Tochter. Erika und Annie waren kindisch, egoistisch und unreif. Auch wenn die Trauer spürbar, konnten mich die Beiden emotional nicht berühren. Irgendwann nahm die Geschichte eine Richtung auf, die zwar nett war, mich aber auch nicht packen konnte. Zu viel Kitsch, zu viel gewollte Harmonie.

Mein Fazit:

Schade um eine gute Idee! Leider habe ich nicht das bekommen, was ich mir vom Klappentext erwartet habe. Statt einer schönen Mutter-Tochter-Geschichte, bekam ich eine verworrene, teils schlecht umgesetzte Liebes-Kitsch-Beziehungsstory. Nur zwei Momente sprachen mich an, eine war zum Schmunzeln und eine war schön dargestellt. Eindeutig zu wenig um mich in Begeisterungsstürme ausbrechen zu lassen!