Rezension

Gute Idee - schlechte Umsetzung

Night School 01. Du darfst keinem trauen - C. J. Daugherty

Night School 01. Du darfst keinem trauen
von C. J. Daugherty

Ein gut geschriebens Jugendbuch mit einer schönen Idee, die allerdings in der Umsetzung an einigen Stellen scheitert. Die "Pflichtthemen" für Jugendbücher werden nur lieblos eingebaut und wirken wie reingequetscht statt durchdacht. Bei der deutschen Ausgabe finde ich es schade, dass bereits im Klappentext zu viel verraten wird, das nimmt die Spannung.

Meine Meinung:

Dieses Buch hat auf meinem SuB sehr lange darauf gewartet erlöst zu werden, und ich weis auch nicht so recht wieso es da so lange lag, ob es am Klappentext oder am Cover lag, kann ich gar nicht so genau sagen. Es hat mich einfach nicht gereizt.

 

Zu Beginn erfahren wir wie Allie auf dem Cimmeria-Internat landet, nach einem Vandalismus-Vorfall in ihrer Schule und der Abführung durch die Polizei, ist dies nämlich ihr neues Zuhause. Allie merkt schnell, dass diese Schule nicht wie andere Schulen ist, und versucht Anschluss zu finden. Es passieren auch immer wieder seltsame Vorfälle, und offenbar weiß jeder Bescheid nur Allie nicht, es ist also klar das hier etwas falsch läuft. An dieser Stelle muss ich sagen, dass der Klappentext einfach zu viel verrät (deshalb ist dieser bei mir in der Rezension geschwärzt), das finde ich sehr schade, denn theoretisch brauch man das Buch erst in der Mitte aufzuschlagen und man könnte dank des Klappentextes immer noch in die Handlung finden.

 

Die Protagonisten waren teilweise sehr klischeehaft, so gab es die klassische Mädchen-Clique die überheblich und wunderschön ist, dann gibt es den geheimnisvollen, rebellischen Schönling Carter und die leicht überdrehte, immer lachende beste Freundin Jo die sofort mit Allie klar kommt. In Sachen Protagonisten gab es für mich also keine wirklichen Überraschungen, was ich schade fand, denn natürlich gibt es immer mal die "typischen" Charakter, aber meist gibt es eine oder zwei die besonders hervorstechen und anders sind, hier war dies leider nicht der Fall.

 

Die Idee hinter dem Buch fand ich gut, und auch spannend, dafür gehen meine Daumen auf jeden Fall nach oben, den die Umsetzung der Idee war gut gewählt. Es werden auch einzelne schwierige Themen, wie Vernachlässigung durch die Eltern, sexueller Missbrauch, Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen und Essstörungen, angesprochen, allerdings nicht sehr tiefgehend und sehr lieblos. Insgesamt fehlt an der ein oder anderen Stelle der Tiefgang, so das eine Beziehung zischen Leser und Protagonist nur schwer ist. Auch mit dem Schreibstil der Autorin bin ich sehr gut klar gekommen, man konnte das Buch schnell und flüssig lesen.

 

Das Ende ist der Spannungshochpunkt und lässt viele Fragen offen, die den Leser nun dazu treiben, auch den zweiten Band unbedingt lesen zu wollen, denn man muss wissen wie sich die Fäden der Geschichte weiter entwickeln.

 

 

Fazit:

Ein gut geschriebens Jugendbuch mit einer schönen Idee, die allerdings in der Umsetzung an einigen Stellen scheitert. Die "Pflichtthemen" für Jugendbücher werden nur lieblos eingebaut und wirken wie reingequetscht statt durchdacht. Bei der deutschen Ausgabe finde ich es schade, dass bereits im Klappentext zu viel verraten wird, das nimmt die Spannung.