Rezension

Gute Idee - schlechtes Ende

Ananda - Beta - Rachel Cohn

Ananda - Beta
von Rachel Cohn

Bewertet mit 3 Sternen

Elysia ist eine Teen-Beta, der neue Wunsch von Eltern, deren Töchter weggezogen sind. Sie möchte ihren "Eltern" gefallen, macht alles was sie wollen und ist ihnen eine gute Tochter. Doch dann entdeckt sie, dass es auch defekte Klone gibt und diese Gefühle haben. Als sie beginnt Visionen zu haben und merkt, dass Essen ihr schmeckt, bekommt sie Angst ...

Ach Elysia, du hast mit am Anfang so gut gefallen. Und auch das du dich später weiterentwickelst und mit mir deinem neuem Ziel entgegen gehst, mochte ich sehr. Aber irgendwann hast du mich verloren. Du bist stehen geblieben, hast Dingen geholfen, denen ich nicht geholfen hätte, hast die verstrickt in Gefühle, die ich als nicht wahrheitsgemäß empfand.

Deine ganze Familie wirkte wie ein riesiger Pappaufsteller, der an Ort und Stelle festgebrannt war. Sie ließen wenig Einblick in ihr Leben zu und waren einfach nur: reich und schön. Wie konntest du dich dort wohlfühlen, so lange Zeit, wenn ich es noch 200 Seiten als nervig empfand?

Eine wunderschöne Insel, die paradiesischer und utopischer nicht sein kann, dient hier als Kulisse. Die Idee an sich ist nicht schlecht. Leider fehlt mir etwas mehr Input. Was war davor? Okay, es gab einen Krieg. Aber wer gegen wen und warum? Ich hätte gerne die Eckdaten gehabt, um dieses Inselparadies einordnen zu können. Mir ist schon klar, dass die Autorin sich etwas für den nächsten Band zurückhalten muss.

Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass die Städte auf dem Festland mehr beschrieben werden. Zwar brüsten sich die Figuren mit "den" Technologien und "den" tollen Städten, aber die Beschreibungen sind nach zwei Sätzen vorbei und Euphorie will sich bei mir nicht einstellen.

In einer Welt nach dem Krieg gibt es eine Insel, auf der es allen Menschen gut geht. Deswegen will auch niemand dort Arbeiten verrichten und es muss eine Lösung her. Klar, da würde ich auch sofort an Klone denke, und sie versklaven und sie später ausmustern. Die Idee an sich ist gut und interessant, aber manches wirkt sehr gestellt und manipuliert.
Der Leser begleitet eine Teen-Beta, die es vorher noch nicht gegeben hat, denn wie wir alle wissen, sind Teenager unberechenbar und eigentlich böse. Etwas zu schwarz/weiß wird hier eine Altersklasse verdammt, aber da ich darüber hinweg bin, nehme ich es mal hin.

Ein wunderhübsches Mädchen und die wichtigsten Dinge sind auf dem Cover zu sehen. Natürlich verrate ich euch nicht, was ich meine. Dazu müsst ihr das Buch schon selbst lesen. Und was ich noch los werden muss: Ich mag die violetten Augen!!

Ein Ende kann vieles kaputtmachen, und so muss ich diesem Buch leider nur drei Sterne geben. Rachel Cohn kann schreiben und ich mag es, aber mancher Inhalt war mir zu groß und das Ende zu "verrückt". Ich hätte mir einen Einzelroman gewünscht.