Rezension

Gute Idee, schwache Umsetzung

Sharj und der Feuerkristall - Audrey Harings

Sharj und der Feuerkristall
von Audrey Harings

Erstmal ein großes Lob an den Verlag zu den Bildern. Bis auf das Cover, das ich zuerst nicht ansprechend fand (ich fand es passend, als ich mit dem Buch fertig war), sind wirklich tolle Bilder im Buch. Besonders herausragend finde ich die Vorstellung der Charaktere jeweils mit Bild - das ist wirklich vorbildlich und habe ich bisher so noch nirgends gesehen. Man kann sich gut vorstellen, wie die Vampire und Lucieren und auch die Personen aussehen.

Die Charaktere selber sind mir etwas zu flach und klischeehaft. Bspw. die Pflegeeltern - sie kümmern sich ganz nett um Sharj und um ihre eigene Tochter und wie aus dem Nichts schmieden sie dann Mordpläne. Es wird als "böse" tituliert im Buch, aber das ist eigentlich psychotisch. Auch hier wieder - für Kinder ab 8 ist das ok.
Wenn ich gut leiden konnte war Mona, sie war so ein bisschen ambivalent und macht im Buch wirklich eine Wandlung durch.

Nicht so gut fand ich das Frauenbild. Die Mutter von Josè z.B. bewundert ihren Mann für die Idee, den Hundewelpen nach der Geburt Halsbänder in verschiedenen Farben umzulegen (als wenn sie  noch nie ihrem Mann bei einer Hundegeburt geholfen hätte). Als sie das dann mal selber für fünf Minuten übernimmt, wird sie dafür wie für eine große Leistung gelobt. Sie ist im Buch auch nur "Maria", während ihr Mann "Doktor Molinero" ist.

Die Story derweil vermag zu fesseln. Ich war wirklich gespannt, wie es mit dem Feuerkristall ausgeht. Auch die Idee, dass die beiden Helden in jedem Band eine andere phantastische Welt eintauchen und die Welt selber, die die Autorin erfunden hat, fand ich wirklich phantastisch. Und dass sich die Helden in Geschöpfe dieser Welten verwandeln - das ist wirklich mal was anderes. Also, die Idee fand ich toll - die Umsetzung mäßig.

 

Noch mehr über das Buch, Bilder und drei Zitate, findet ihr auf meinem Blog.