Rezension

Gute und spannende Dystopie

Dark Canopy - Jennifer Benkau

Dark Canopy
von Jennifer Benkau

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Dark Canopy“ von Jennifer Benkau

 

Inhalt:

In diesem Buch haben die sogenannten Percents die Herrschaft über die Menschen übernommen. Die Percenst, die die Menschen selbst erschaffen haben, sehen zwar aus wie Menschen können aber besser sehen, besser riechen, sind größer und schneller… Kurz gesagt, sie sind den Menschen überlegen. Dennoch gibt es außerhalb der Städte noch Rebellenclans, die unter einfachsten Bedingungen leben und mehr oder weniger versuchen etwas gegen die Percents zu unternehmen. Zu einem dieser Clans gehört auch Joy.

 

Meine Meinung:

Diese Dystopie hat mir wirklich sehr gut gefallen. Das liegt zum einen daran, dass man mich als Leser darüber aufgeklärt hat, wie es zu diesem zukünftigen Zustand gekommen ist. Das zwar auch nicht wer weiß wie detailreich aber ich wusste es eben wenigstens und konnte das auch gut nachvollziehen. Ich hatte das nämlich schon öfter, dass man gar nicht wirklich erfahren hat, warum es in der beschriebenen Zukunft nun dies oder jenes gibt. Das hatte ich zuletzt bei Stephen Kings „Todesmarsch“. Dort nehmen jedes Jahr 100 Jungen an einem Marsch Teil, bei dem es nur einen Gewinner gibt – denn jeder der zu langsam ist wird erschossen. Das Buch war richtig gut aber es hat mich dennoch auf übelste genervt, dass nicht geklärt wurde wie es zu diesem Marsch überhaupt kommen konnte. „Todesmarsch“ habe ich direkt hiervor gelesen und deshalb hat es mir halt sehr gefallen, dass ich mir nicht die ganze Zeit Fragen stellen musste die nicht beantwortet wurden. Diese Fragen wurden zwar auch nicht alle direkt am Anfang beantwortet aber das hat mir eigentlich ganz gut gefallen, da so Neugier und Spannung aufgebaut wurde.

Das dargestellte Szenario erschien mir zudem auch nicht unrealistisch. Das kann man sich für die Zukunft durchaus gut vorstellen.

Des Weiteren mochte ich Joy sehr gern. Das liegt glaube ich daran, dass sie für mein Empfinden vielschichtig dargestellt wurde und dass sie nicht perfekt war. Sie kam mir so als Persönlichkeit sehr real vor. Deshalb mochte ich sie, auch wenn sie mal zwischendurch eher verwerfliche Sachen gemacht hat.

Außerdem hat mir der Schreibstil gut gefallen. Ich empfand ihn als sehr angenehm zu lesen. Es war aber auch cool, dass die Autorin die Geschehnisse nicht so zimperlich oder beschönigend beschrieben hat. Sie sagt dann eben auch, wenn sich bei jemandem der getötet wurde der Darm entleert (und das umschreibt sie nicht so nett wie ich gerade) aber das lässt die ganze Geschichte realitätsnäher erscheinen, wie ich finde und dadurch, dass die Personen eben auch mal unschöne beziehungsweise nicht so nette und schmeichelhafte Sachen denken oder sagen, kann man besser nachempfinden, dass sich die Personen in schweren Zeiten befinden.

Die Darstellung der Percents gefiel mir auch gut. Dass sie zum Beispiel über die Haut riechen können, war eine sehr kreative Darstellung.

Es entwickelte sich auch eine Liebesgeschichte. Die fand ich ganz schön, auch da sie nicht zu sehr im Vordergrund stand, denn so reine Liebesgeschichten kann ich meist nicht ab.

Was mich allerdings etwas irritiert hat, waren die englischen Bezeichnungen. Aufgrund des Titels dachte ich auch erst, dass das Buch von einer englischsprachigen Autorin stammt, doch sie kommt aus Deutschland. Mir hätte es irgendwie besser gefallen, wenn sie da einfach deutsche Begriffe verwendet hätte, da ich so auch teilweise Wörter übersetzten musste.

Das Ende war ziemlich krass und gemein und ich war sehr froh, dass ich den zweiten Band direkt zur Hand nehmen und weiter lesen konnte.

 

Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen. Ich konnte es schnell durchlesen und es war sehr spannend. Ich kann es also nur weiter empfehlen.