Rezension

Gute Unterhaltung, auch nach übr 100 Jahren

The War of the Worlds - H. G. Wells

The War of the Worlds
von H. G. Wells

Bewertet mit 5 Sternen

Merkwürdige Zylinder landen in der Nähe von London und man vermutet dass sie mit beobachteten Explosionen auf dem Mars in Zusammenhang stehen. Als der erste Zylinder sich öffnet, wird klar, dass die Marsianer nicht in friedlicher Absicht auf die Erde gekommen sind.

H. G. Wells' „The War of the Worlds“, bzw. Der Krieg der Welten, ist einer der Sci-Fi Klassiker die das ganze Genre geprägt haben, die Mutter aller Alien-Invasionsgeschichten.

Der Autor spart nicht mit gruseligen Details, angefangen von einer Massenpanik der flüchtenden Erdbewohner bis hin zur Nahrungsaufnahme der Marsianer. Im Vergleich zu heute eher harmlos las ich dies beinahe wehmütig und dachte dabei an die vermutlichen Reaktionen der viktorianischen Leserschaft.

Hinter der Invasion feindlich gesinnter Marsianer steht allerdings eine politische Botschaft: H.G. Wells kritisiert den Umgang der Kolonialmächte mit indigenen Völkern und Tieren allgemein, indem er die Menschen, die von den Marsianern überrollt und unterjocht werden mit Tieren vergleicht, die durch die Menschheit ausgerottet bzw. gejagt wurden. Diese Anregung zur Empathie mit Schwächeren finde ich auch heute noch wichtig.

Dass der Autor sich dafür eine Science-fiction Geschichte ausgedacht hat, finde ich sehr clever. Manche Aspekte, vor allem was die Vergleiche zwischen Menschen und Marsianern, halten den heute allgemein bekannten wissenschaftlichen Erkenntnissen zwar nicht mehr stand, mich konnte „The War of the Worlds“ aber dennoch sehr gut unterhalten.

Der berichtende, emotional distanzierte Schreibstil passt meiner Meinung nach sehr gut in die Story.

Insgesamt konnte mich „The War of the Worlds“ überraschen und ich schätze die Bedeutung dieses Romans für die Entwicklung eines ganzen Genres sehr. Mein zweiter Wells-Roman wird definitiv nicht mein letzter sein.