Rezension

Gute Unterhaltung mit kleinen Schwächen

Tochter der Angst - Alex Berg

Tochter der Angst
von Alex Berg

Bewertet mit 4 Sternen

Marion fühlt sich nicht mehr wohl in ihrem bisherigen Leben. Sie hat sich mit Paul, ihrem Ehemann, auseinander gelebt und auch die Arbeit im Krankenhaus erfüllt sie nicht wie in früheren Jahren. Ermutigt und unterstützt durch ihren Vater, wagt sie die große Veränderung und entscheidet sich, für ein Jahr zu Ärzte ohne Grenzen zu gehen. Ein mutiger Schritt für eine Frau von 48 Jahren.

Für einen Einführungslehrgang fliegt sie nach Paris und wohnt dort bei langjährigen Freunden. Hier trifft sie Jean Morel wieder, der, ähnlich wie Marion, in Kindheit und Jugend bei Greg und Louise ein zweites Zuhause gefunden hat. Jean ist in zwielichtige Geschäfte mit Flüchtlingen verwickelt, die ihm, wie sich im Laufe der Geschichte herausstellt, über den Kopf gewachsen sind. Er wird zum Gejagten, weiß nicht mehr, wem er trauen kann und gerät zusehends in Lebensgefahr.

Es entwickelt sich eine spannende Handlung vor einem komplexen, aktuellen Hintergrund. Leider bleiben die Zusammenhänge etwas undurchsichtig und werden insgesamt etwas zu schnell abgehandelt.

Neben der politischen Dimension gibt es ein familiäres Geheimnis, dem Marion überraschend auf die Spur kommt.

Die Geschichte fesselt mit einem eloquenten Erzählstil und interessanten, gut ausgestalteten Protagonisten. Thema und Handlung sind gut gewählt und spannend umgesetzt, mit den vorgenannten Schwächen, die den Lesefluss irgendwann beeinträchtigen.