Rezension

Guter Ansatz

Zeitsplitter - Die Jägerin - Cristin Terrill

Zeitsplitter - Die Jägerin
von Cristin Terrill

Bewertet mit 3 Sternen

Rezension zum Hörbuch:

Em sitzt in einer Gefängniszelle und wartet darauf zu fliehen. Das ist nichts neues für sie, dass hat sie schon 14 Mal vorher erlebt, aber jedes Mal ging etwas schief und sie landete wieder in der Zelle. Em flieht aber nicht um sich zu verstecken, sondern um alles ungeschehen zu machen, sie flieht in die Vergangenheit. Schon 14 Mal ist sie gescheitert, diesmal muss es klappen. Nur ihr Freund Finn kann ihr dabei helfen.

4 Jahre zuvor:  Marina ist verliebt in ihren Nachbarjungen James, aber er scheint das kaum zu merken. Immer ist er beschäftigt mit seinen Aufzeichnungen. Er ist hochbegabt, was es für Marina nicht einfacher macht. Dennoch begleitet sie ihn zu einem Fest, wo sein Bruder Nate, ein Abgeordneter eine Rede hält. Bei diesem Bankett gibt es einen Anschlag auf Nate und danach überstürzen sich die Ereignisse.

Soviel ist verraten Marina und Em sind ein und dieselbe. Aber beide unterscheiden sich sehr stark voneinander. In den vier Jahren, die sie trennen geschieht soviel, dass Em schnell erwachsen werden muss. Marina wirkt dagegen oft sehr naiv, wie ein typischer Teenager eben, wo sich alles um Liebe, Freundinnen und Klamotten dreht.

Der Gegensatz dieser 2 Persönlichkeiten wird im Hörbuch durch verschiedene Sprecherinnen noch betont. Wobei die Stimmen sehr gut gewählt wurden. Marina klingt jünger, naiver, Em dagegen ernster und nachdenklicher. Das passt perfekt zu den Charakteren.

Wie bei vielen Romanen, die Zeitreisen als Thema haben, kommt es oft zu Paradoxien und Ungereimtheiten, die die Autorin versucht hat durch verschiedene „Fantasy“-Gesetzmäßigkeiten aufzusprengen. Den Versuch fand ich sehr gut, auch wenn ich da nicht immer folgen konnte.

Die Idee des Romans ist sehr interessant. Leider war es für mich oft vorhersehbar und irgendwann war ich auch genervt von Ems Unentschlossenheit. Das Ende war dann wieder rasant und auch nachvollziehbar für mich. Die sympathischste Figur war Finn, leider führte er im Roman eher ein Schattendasein. Gleichzeitig hätte ich gerne mehr über die persönliche Entwicklung von James erfahren, immerhin ist er die zentrale Figur. Und mir erschien seine extreme Entwicklung nicht immer ganz nachvollziehbar.

Insgesamt ein Roman mit interessantem Ansatz, leider in der Umsetzung bei den Charakteren und auch in der wiederholenden Handlung einige Schwächen. Außerdem finde ich den Titel „Die Jägerin“ sehr unpassend.