Rezension

Guter Ansatz, etwas schwache Umsetzung.

Drowning - Tödliches Element - Rachel Ward

Drowning - Tödliches Element
von Rachel Ward

Carl, sein Bruder Rob und dessen Freundin Neisha waren am See. Ein Sturm kommt auf und als Carl erwacht, ist sein Bruder tot und Neisha hat panische Angst vor ihm. Nur das Carl selbst sich an nichts erinnern kann.
Und so weiß man als Leser anfangs genauso viel wie Carl – nichts. 
Als dieser nach Hause kommt, erkennt er weder sein Zimmer noch seine Mutter. Alles was ihm bleibt, ist ein fremdartiges, beklemmendes Gefühl, dass Rachel Ward wirklich gut rüber gebracht hat.
Carl versucht mit all dem klar zu kommen, doch dann beginnen die Flashbacks und plötzlich sieht er auch noch seinen Bruder Rob, der ihn zu verfolgen scheint.
Nach und nach versucht man mit Carl das Rätsel zu lösen und erfährt dabei viel über dessen Leben, die Familienverhältnisse und Neisha. Über uns schwebt aber nach wie vor der Tod von Rob und auch das Wasser selbst scheint Carl zu verfolgen.
Mir hat wirklich gut gefallen, wie Rachel Ward die Spannung immer weiter voran getrieben hat, denn ich wollte wirklich wissen, was denn nun passiert war und ob Carl nun verrückt wird oder Rob ihn wirklich verfolgt – und noch viel mehr, ob er ihm etwas antun kann. Viele Fragen, die beantwortet werden wollen und hier streut die Autorin wirklich sehr geschickt kleine „Häppchen“, die den Leser dazu bringen, immer weiter zu lesen. 
Letztendlich hat mir das Buch ein bisschen Gänsehaut bereitet, dennoch haben mir einige Dinge nicht so ganz gefallen.
Zum einen bin ich einfach mit den Charakteren nicht warm geworden, sowohl Carl als auch Neisha sind sehr oberflächlich geblieben. Emotionen wurden zwar beschrieben, kamen bei mir aber eher selten an und auch das Ende hat für mich einen etwas erzwungenen Charakter gehabt.

Alles in allem versteht Rachel Ward sich wirklich an dem Gruselfaktor, keine Frage. Die Charakterzeichnung ist allerdings wirklich noch ausbaufähig, ebenso wie die emotionale Tiefe.
Auch die Hintergründe der Charaktere hätten für meinen Geschmack etwas handfester sein dürfen. Wer aber nur was schönes zum zwischendurch Gruseln sucht, der kann ohne schlechtes Gewissen zu Drowning greifen. Gute 3 von 5 Federn bekommt dieser Einzelband dennoch von mir.