Rezension

Guter Auftakt

Die sagenhaften Göttergirls 01. Die Neue am Olymp - Joan Holub, Suzanne Williams

Die sagenhaften Göttergirls 01. Die Neue am Olymp
von Joan Holub Suzanne Williams

Bewertet mit 4 Sternen

Für Athene ändert sich das Leben schlagartig, als sie einen Brief von Zeus erhält. Der Gott befiehlt ihr auf den Olymp zu kommen, um dort an der Elite Schule Olymp High zu lernen. Für das kluge Mädchen bleibt dies nicht die einzige Überraschung, denn sie erfährt, dass ausgerechnet Zeus ihr leiblicher Vater ist. Schnell lebt sie sich auf der Olymp High ein, lernt ihren Vater und neue Freunde kennen, aber sie muss auch mit den Schattenseiten leben, denn nicht alle wollen mit ihr gut befreundet sein..

“Die Neue am Olymp” ist der Auftakt der “Göttergirls”-Reihe, die aktuell acht Bände umfasst.
Mit ihrem Debütroman ist der Autorin eine kurzweilige, süße Mädchengeschichte gelungen, die mich für zwei Lesestunden gut unterhalten hat.
Da die Geschichte hauptsächlich auf der Olymp High stattfindet, werden hier einige griechische Mythen thematisiert, die gut verpackt werden, ohne deplatziert zu wirken. So wurde genügend Zeit für Aphrodite, Helena, Poseidon und Troja eingeräumt. Der Schreibstil ist flüssig, leicht verständlich und die Kapitel sind von der Länge her angenehm, sodass besonders jüngere Leserinnen mit diesem Buch ihren Spaß haben werden. Was mir jedoch ein wenig gefehlt hat, war die Liebe zum Detail. Charaktere werden hier zwar gut beschrieben und auch die Handlung bekommt ihre nötige Zeit, aber die Orte und Gegenstände in den Klassenzimmern wurden mir zu wenig beschrieben. Hier benötigt man eine unglaubliche Vorstellungskraft, um sich die Olymp High bildlich vorstellen zu können.

Die Charaktere werden allesamt liebevoll beschrieben und man lernt sie als Leser gut genug kennen, um sie sympathisch zu finden und mit ihnen mitzufiebern. Athene ist für ihre 12 Jahre schon recht reif und vernünftig. Sie kann Dinge gut einschätzen, wirkt aber dennoch naiv, wie man es bei ihrem Alter schon fast erwartet. Ihre Familiengeschichte ist einzigartig. Jahrelang hat sie auf der Erde bei ihrer besten Freundin und deren Eltern gelebt, ohne ihre leiblichen Eltern zu kennen. Nachdem sie ihren Vater Zeus kennengelernt hat, ist sie aber nach wie vor alleine, denn dieser wirkt eher schroff und hat wenig Zeit, um sich mit seiner Tochter zu beschäftigen. Hier kann man nur hoffen, dass die Vater-Tochter-Beziehung in den anderen Bänden enger wird.
Aber auch andere Charaktere wie Aphrodite oder Medusa haben mir gut gefallen. Während die eine schnell zu Athenes Freundin wird, wird die andere schnell ihre Feindin. Insgesamt kann man aber sagen, dass es hier keinen einzigen Charakter gibt, der mir in irgendeiner Weise unsympathisch war, im Gegenteil. Hier hat jeder noch so gute oder schlechte Charakter seine Daseinsberechtigung.

Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut. Abgebildet ist Athene mit ihren neuen Freundinnen und deren jeweiligen Stärken, was man dem Handspiegel und den Schriftrollen gut erkennen kann. Die Verzierungen glitzern, sodass hier ein sehr mädchenhaftes Cover entstanden ist.

Insgesamt hat mir der erste Band der “Göttergirls”-Reihe trotz mancher Schwäche gut gefallen. Neben liebenswerten Charakteren und einer guten Handlung lernt man viel über die griechische Geschichte kennen, was bei mir einen absoluten Pluspunkt gibt. Besonders für junge Leserinnen von 10-14 Jahren empfehlenswert!