Rezension

Guter autobiografischer Roman

Nicht alle waren Mörder - Michael Degen

Nicht alle waren Mörder
von Michael Degen

Bewertet mit 5 Sternen

Jungenjahre im nationalsozialistischen Berlin

Michael Degen, heute hauptsächlich als "besonderer" Vorgesetzter von Donna Leons Brunetti in Venedig bekannt, fiel mir zuerst als Freund von "Mutter Drombusch" aus der gleichnamigen Familien-TV-Serie auf. Als ich mich dann einmal mit einem Bekannten über Hans Rosenthals Buch "Zwei Leben in Deutschland" unterhielt, legte man mir dieses Buch hier dringend ans Herz. Ich habe es nicht bereut, dieser Empfehlung gefolgt und das Buch gelesen zu haben. Zugegebenermaßen befremdete mich der Titel zunächst etwas, aber letztendlich schildert er ja eine historische Tatsache. Und dass Degen als Angehöriger des jüdischen Glaubens dies so formuliert, kann ihm meiner Auffassung nach ohnehin kein Mensch vorwerfen. Er erzählt, was er in Berlin im Untergrund erlebte, wie ihm und seiner Mutter geholfen wurde, mal gegen Bezahlung, mal aus Menschlichkeit, mal nicht. In einem zweiten Band schildert er seine Suche in Israel nach seinem Bruder, ein weiteres heisst "Familienbande" und sein Buch über Oskar Werner, "Der traurige Prinz", steht auf meiner Wunschliste:-)