Rezension

Guter Einstieg in eine neue Jugendfantasyreihe

Die Dämonenakademie 01 - Der Erwählte - Taran Matharu

Die Dämonenakademie 01 - Der Erwählte
von Taran Matharu

Bewertet mit 4 Sternen

Der fünfzehnjährige Fletcher lebt, seitdem er als Säugling alleine und nackt im Schnee vor den Toren des Dorfes Pelz aufgefunden wurde, beim Schmied Berdon. Dort absolviert er seine eigene Ausbildung zum Schmied, doch als Außenseiter leidet er häufig unter den Dorfbewohnern, vor allem unter Didric, dem Sohn des Dorfvorstehers, hat er einige Schikanen zu erleiden. Als er an einen Markttag zufällig den Händler und ehemaligen Soldaten Rotter kennenlernt und durch diesen ein absonderliches Buch erhält, stellt Fletcher fest, dass er doch etwas besonderes ist. Er hat ein Talent, das eher selten ist: er kann Dämonen beschwören und von nun an hat er in einem Salamanderdämon einen treuen Begleiter. Doch Fletcher ist gezwungen Pelz zu verlassen und so beginnt eine Reise in ein Abenteuer.

Meine Meinung:

Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Teil einer neuen Fantasy Jugendreihe für Leser ab 12 Jahren. Auf Grund des leichten, gut verständlichen und auch sehr flüssigen Schreibstils kann ich auch sagen, dass es sehr gut für diese Altersgruppe geeignet ist. Der Autor erschafft hier eine Welt mit viel Magie und unheimlich vielen unterschiedlichen Personen und Arten. Dabei nimmt er sich durchaus Zeit, alles zu erläutern und zu erklären, was mir persönlich immer mal wieder den Schwung aus der Geschichte nahm. Allerdings bietet es so einen guten Einstieg in eine neue High Fantasy Welt, die sehr umfangreich ist, es gibt Elfen, Zwerge, Orks, Dämonen und deren Bändiger. Es herrscht, wie so oft, Krieg, dieses Mal zwischen den Orks und den Menschen, aber auch die Zwerge und die Elfen sind nicht unbedingt die Freunde der Menschen. Auch wenn diese langsam versuchen, sich aneinander anzunähern, gibt es hier doch so einige Probleme untereinander.

Das Setting fand ich spannend und absolut gelungen, die Dämonenakademie klang schon im Titel sehr spannend und bietet einfach mal etwas Neues. Die Welt drum herum ist typisch für eine High Fantasy Geschichte.

Die Spannung plätscherte hier immer mal wieder ein wenig dahin, da es oft sehr viele Erläuterungen gab, die allerdings auch notwendig sind. Es kommt dann auch zwischendurch immer mal wieder zu Streitigkeiten und Kämpfen, die dann auch die Spannung wieder steigern konnten. Mit Fletchers Eintritt in die Dämonenakadamie wurde das Buch dann auch gleich wesentlich interessanter und auch spannender.

Der Grundgedanke hinter dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen, eine Dämonenakademie klingt neuartig und abwechslungsreich. Dabei gibt es hier aber auch eine große Anzahl an unterschiedlichen Charakteren, bei denen ich ein wenig Zeit benötigte, um auch genau zu wissen, um wen es denn da gerade geht. Dabei bleibt zwar das Tiefgründige ein wenig im Hintergrund, was mich hier aber nicht sehr gestört hat, denn dadurch wäre es wohl zu komplex und verworren geworden.

Erzählt wird die Geschichte durch einen personellen Erzähler in der dritten Person aus der Sicht Fletchers. Das brachte mir diesen Charakter recht nahe und der Junge war mir durchaus sympathisch. Er ist manchmal etwas plump und unbeholfen, aber dadurch wirkte er auch glaubwürdig, hier und da ein wenig zu aufgesetzt, aber durchaus vertretbar. Vor allem seinen Dämon Ignatius fand ich hier besonders spannend und konnte ihn mir sehr lebendig und bildhaft vorstellen. Die vielen Nebencharaktere sind alle noch ein wenig im Hintergrund und bleiben vorläufig noch recht blass. Eine Sache möchte ich hier allerdings noch betonen, die mir im ganzen Buch am wenigsten gefallen hat: nämlich das Beschönigen des Tragens einer Burka. Dies fand ich eher unpassend und hat in einem Jugendbuch meiner Meinung nach nichts zu suchen.

Positiv dagegen fand ich die wirklich gelungenen Zeichnungen am Ende des Buches, die die unterschiedlichen Dämonen zeigen und diese für mich dann umso lebendiger wurden.

Mein Fazit:

Ein solide aufgebautes Jugendfantasybuch, das durchaus für seine Zielgruppe geeignet ist. Hier und da hatte es kleinere Schwächen, die mich im Großen und Ganzen dann nicht so sehr störten. Ich wurde definitiv gut unterhalten und mochte vor allem den Protagonisten Fletcher und dessen Dämon Ignatius sehr gerne. Ein gut gelungener Einstieg, bei dem ich durchaus gespannt bin, wie sich die Charaktere letzten Endes weiter entwickeln werden.