Rezension

Guter Jugendthriller

Schrei
von Eric Berg

Inhalt

Lulu hat so gar keine Lust auf das neue Schuljahr am Internat, denn aus dem einstigen "Star" der Schule wurde ein Mobbingopfer. Außerdem geht ihr der besten Freund ihres Freundes nicht mehr aus dem Kopf und ihre beste Freundin fängt plötzlich an ziemlich schräge Bilder zu malen. Das Schuljahr hat noch nicht richtig angefangen und schon beginnt das große Chaos... 

Eigene Meinung

Nachdem ich Eric Berg vor ein paar Jahren auf der Frankfurter Buchmesse kennenlernen durfte, bin ich ein großer Fan seiner Bücher geworden. Daher musste ich auch seinen Jugenthriller „Schrei“ lesen. 
Besonders die seltsame Darstellung hat mich neugierig gemacht, da die komplette Geschichte aus vielen verschiedenen Sichten geschildert wird. 
Als Leser weiß man anfangs gar nicht so recht woran man ist und wie sich alles zusammensetzt. Ich persönlich habe ein wenig gebraucht um mich an den Stil zu gewöhnen, aber als es dann soweit war, habe ich diese außergewöhnliche Art sehr genossen. 

Das Hauptaugenmerk dieser Geschichte liegt auf Lulu, dem einst so angesehenen „Stargirl“ der Schule, die jedoch zu einem Mobbingopfer degradiert wurde. Ich persönlich fand sie ziemlich komisch, was aber wahrscheinlich darin liegt, dass ich mit dieser „Sorte Mensch“ nicht viel anfangen kann.

Immer wieder wird die Geschichte durch Erzählungen von Mitschülern „unterbrochen“. Durch deren Meinungen und Lästereien wird einiges angedeutet was im Laufe des Buches noch geschehen wird. Dadurch wird die Story an sich viel spannender und ich musste unbedingt wissen was nun wirklich passiert. 

Eric Berg greift in diesem Buch sehr aktuelle Themen auf, denn Mobbing ist kein Kavaliersdelikt mehr. „Schrei“ ist zwar ursprünglich vor ein paar Jahren bereits erschienen, aber mittlerweile sind Mobbingattacken, gerade im Internet, so gravierend geworden, dass das Buch den Jugendlichen vielleicht vermitteln kann was sie da überhaupt anrichten. Ich könnte es mir sogar gut als Schullektüre für die siebte bis neunte Klasse vorstellen. 

Sein Schreibstil ist sehr klar und aussagekräftig. Man merkt, dass er hier etwas zwischen den Zeilen vermitteln möchte, was mir persönlich sehr gefallen hat. Ich denke, dass auch Jugendliche hier keinerlei Probleme haben dürften und durch die kurzen Abschnitte ist es ebenfalls nochmal einfacher bzw. lockerer zu lesen. 

Das erste was mir an diesem Buch aufgefallen ist, das war ganz klar das Cover mit diesem kurzen Titel. Es sticht auf jeden Fall sofort ins Auge und nistet sich direkt im Hinterkopf ein. 

Fazit

Ein guter Jugendthriller der pädagogisch sogar wertvoll sein kann. Die Aufmachung ist etwas ungewöhnlich, aber keinesfalls hinderlich. Für mich ist dies mal wieder ein richtig gutes Buch von Eric Berg, welches sich dieses Mal an eine andere Generation richtet.

Empfehlung

Erwachsene sollten sich klar sein, dass es sich hierbei um einen Jugendthriller handelt! Wer nun keinen hochkomplizierten Fall erwartet, sondern einmal einen Thriller der etwas anderen Art lesen möchte, der ist hier genau richtig. 
Für Jugendliche, die mit Thrillern anfangen oder aber auch bei denen Mobbing in der Schule ein Thema ist, die sollten ebenfalls zu diesem Buch greifen.