Rezension

Guter Krimi eingebettet in die sizilianische Geschichte

Sizilianische Rache - Ann Baiano

Sizilianische Rache
von Ann Baiano

Bewertet mit 4 Sternen

Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Band der Sizilien-Reihe, ist aber meine erste Begegnung mit Luca Santangelo. Obwohl hin und wieder Bemerkungen zu dem vorherigen Band gemacht werden, ist es nicht erforderlich, diesen vorher gelesen zu haben.

Luca Santangelo ist Journalist und persönlich in diesen Fall verstrickt, weil sein Sohn unter Mordverdacht steht. Da Lucas Vertrauen in die ortsansässige Polizei gen Null geht, beginnt er mit Hilfe seiner Freundin Ada und seines besten Freundes Silvio selbst mit Ermittlungen.

Das Buch liest sich sehr gut – nicht zuletzt durch den gut aufgebauten Spannungsbogen. Wobei mich das Ende doch noch überraschen konnte.

Ann Baiano befleißigt sich eines sehr schönen und etwas anspruchsvolleren Schreibstils. Außerdem versteht sie es hervorragend durch detailgetreue Beschreibungen den Leser quasi mit an den Ort des Geschehens zu nehmen. Ich fühlte mich teilweise direkt nach Sizilien versetzt und das lag nicht nur an den sommerlichen Temperaturen auf dem Balkon.

Gleichzeitig wird uns die Geschichte Siziliens näher gebracht. Wir erfahren, dass die Phönizier auf Sizilien eine Handelsniederlassung hatten, womit Handel getrieben wurde und ganz besonders intensiv lässt uns die Autorin an der Mattanza teilhaben. Dabei handelt es sich um den legendären Tunfischfang - eine archaische Tradition der Sizilianer.

Es werden auch einige Klischees bedient wie das südländische Temperament der Italiener, das durch eingestreute italienische Ausdrücke und Flüche noch besser zur Geltung kam oder das leckere Essen (leider gab es keine Rezepte dazu).

Insgesamt ein guter Krimi eingebettet in bestens recherchierter Geschichte Siziliens. Ich vergebe gerne sehr gute 4 Sterne.