Rezension

Guter Krimi mit Schwächen

Tiefer denn die Hölle - Peter Gallert, Jörg Reiter

Tiefer denn die Hölle
von Peter Gallert Jörg Reiter

Bewertet mit 3 Sternen

"Tiefer denn die Hölle" ist der zweite Band, der Martin-Bauer-Krimi Reihe. 
Eine abgeschlossene Handlung, die man auch ohne den ersten Teil gut lesen kann. 

Der Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen. In diesem Bergwerk wurde eine mit Honig übergossene Leiche gefunden. Martins Kollege und Polizeibeamter, Rüdiger Vaals, der zuerst das Bergwerk betritt, trifft auf die Leiche. Aufgrund des schrecklichen Anblicks erleidet Vaals einen schweren Herzinfarkt. Der Verdacht besteht, dass Vaals die Leiche kannte und Vaals nicht mehr lange zu Leben hat. 
Doch inwieweit stehen die Beiden miteinander in Verbindung? Und ist die Leiche wirklich das Opfer? 

Der Einstieg in die Handlung ist mir durch den leicht verständlichen und flüssigen Schreibstil sehr einfach gefallen. Die Charaktere und Handlungsorte wurden authentisch, vielschichtig und ausführlich, aber nicht zu ausschweifend, beschrieben. Besonders der Protagonist Bauer hat mir gut gefallen, obwohl ich am Anfang noch nicht viel mit ihm anfangen konnte. Während des Lesens wurde er mir immer sympathischer. Mit großem Interesse habe ich seine Gedanken und Handlungen verfolgt. Ich konnte ihn und sein Verhalten von Zeit zu Zeit besser einschätzen und nachvollziehen. Neben der wesentlichen Handlung wird auch direkt aus dem Leben der Ermittler, Täter und Zeugen berichtet, was die Geschichte realistischer macht. 

Es ist ein guter Kriminalroman, der aber wenige actionreiche und spannende Momente bietet. Trotzdem ist er unterhaltsam und kann mit einigen Überraschungen und Wendungen punkten. 
Ich kritisiere an diesem Buch die Dynamik. Die Handlung wurde für meinen Geschmack viel zu ruhig erzählt, das hat mich ein bisschen gestört. Denn die Spannung litt unter dieser Erzählweise, von daher hätte ich mir mehr Hektik und Dramatik gewünscht. Diese hätten den Text belebt und aufgefrischt, den es gab einige Stellen, die ich als schwach und ausdruckslos empfand.