Rezension

Guter Plot, aber schwache Charaktere

Der Schwarze Thron - Die Schwestern - Kendare Blake

Der Schwarze Thron - Die Schwestern
von Kendare Blake

Bewertet mit 4 Sternen

Königinnen dürfen ihre Schwestern nicht lieben. Seite 117

Erster Satz

Die junge Königin steht barfuß auf einem Holzblock, ihre Arme sind weit ausgestreckt.

Meinung

Seit ihrem sechsten Lebensjahr leben die Schwestern getrennt voneinander und werden von ihren jeweiligen Ziehfamilien von Völkern aufgezogen und für ihre Aufgabe vorbereitet. Jede von ihnen besitzt eine Gabe, und nur die Mächtigste wird das Jahr des Aufstiegs überleben, ihre Schwestern dafür töten und den Thron besteigen.

Der Schreibstil war zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig. In der Gegenwart wird die Geschichte von einem Erzähler wiedergegeben. Nach anfänglichen Missfallen, wurde der Schreibstil allerdings recht angenehm und lies sich flüssig lesen, mein favorisierter Schreibstil wird er jedoch ganz bestimmt nicht. Die Kapitel sind immer abwechselnd über die Schwestern geschrieben und der Leser folgt somit allen drei gleichzeitig. An einigen Stellen war die Geschichte recht überraschend und nicht mit allem hätte ich so gerechnet, besonders zum Ende hin. Einige Taten und Geschehnisse sind recht brutal, passen allerdings perfekt zur Geschichte, immerhin geht es darum, dass die Schwestern sich gegenseitig umbringen sollen. Im Buch enthalten ist auch eine Karte von der Insel, auf der die einzelnen Orte überschaubar festgehalten sind.

Charaktere

Jede der drei Schwestern ist anders.

Mirabella wirkt von allen am stärksten und mit viel Selbstbewusstsein ausgestattet, dazu trägt auch ihre schon vorhandene Gabe der Elementwandler zu. Der Tempel und seine Priesterinnen stellten sich schon früh auf ihre Seite, obwohl sie eigentlich unparteiisch sein sollten. Mirabella wirkte das gesamte Buch über so hochnäsig und von sich eingenommen, war aber unpassender weise die liebende Schwester, die die anderen Zwei auf keinen Fall umbringen wollte.

Arsinoes Geschichte war anscheinend recht uninteressant, denn in ihren Kapiteln ging es die meiste Zeit um ihre Ziehschwester Jules und den wiedergekehrten Kindheitsfreund. Die Liebesgeschichte der zwei überschattete die der Königin komplett. Darauf wurde meiner Meinung nach leider viel zu viel Fokus gelegt, auch wenn die Beziehung schon etwas wichtig für die Geschichte war. Arsinoe selbst war ungestüm und robuster als ihre Schwestern. Sie hatte ihr Schicksal zu sterben eigentlich schon angenommen, denn ihre Gabe der Naturbegabten ist noch nicht erwacht.

Kathrine, die jüngste und schwächste der Dreien gefiel mir von Anhieb am besten. Zwar ist ihre Gabe der Giftmischer, ebenso wie die von Arsinoe, noch nicht erwacht, trotzdem gibt sie nicht auf und beißt die Zähne zusammen. Vor allem wirkte sie für mich als einzige wie eine richtige Königin, betrachtet man das Setting und den Plot der Geschichte. Leider bekam sie aber zu wenig Aufmerksamkeit.

Allerdings kamen die drei Schwestern das ganze Buch über nicht richtig bei mir an und blieben eher wenig tiefgründig.

Fazit

Ein wirklich interessanter Plot, doch leider mit etwas zu flachen Charakteren. Die Kapitel waren kurz und man wechselte oft die Sicht, vielleicht wären längere Abschnitte besser gewesen. Trotzdem war die Geschichte spannend, erst recht zum Ende hin. 4/5 Sterne