Rezension

Guter Psychothriller in gewohnter Fielding-Qualität

Herzstoß - Joy Fielding

Herzstoß
von Joy Fielding

Bewertet mit 4 Sternen

Joy Fieldings Romane versprechen immer spannende Unterhaltung und auch mit diesem Buch hat sie eine großartige Geschichte gut umgesetzt.
Marcy, die den rätselhaften vermeintlichen Tod ihrer Tochter Devon nie akzeptiert und schon gar nicht überwunden hat, glaubt während eines Irland-Urlaubs ihre Tochter vor einem Pub gesehen zu haben.
Damit beginnt die Odyssee der Marcy Taggart auf der Suche nach ihrer Tochter.

Die Figur der Marcy ist Joy Fielding sehr gut gelungen. Ihre Entscheidungen und Handlungen waren für mich glaubhaft und nachvollziehbar. Auch ihre Gedanken, Gefühle und Ängste sind bei mir gut angekommen und ich habe mit Marcy gefiebert und gelitten.
Immer wieder eingeschobene Rückblicke geben Einblicke in Marcys eigene Jugend und ihr Verhältnis zu ihrer Mutter und ihrer Beziehung als Mutter zu ihrer Tochter Devon. Dadurch bekommt die Figur Tiefe und einige Zusammenhänge werden nach und nach klarer.
Auch die anderen Figuren sind facettenreich und interessant.
Besonders die beiden Zufallsbekanntschaften Vic und Liam haben mir gefallen. Sie sind beide einerseits sehr sympathisch, andererseits aber auch etwas undurchsichtig dargestellt. Bei beiden hatte ich oft ein "komisches Gefühl", was ihre Aufrichtigkeit betrifft.

Eigentlich dreht sich in dieser Geschichte alles um einige Fragen:
- Lebt Devon wirklich noch?
- Warum versteckt sie sich offenbar und will nicht gefunden werden?
- Welche Rolle spielen die beiden Männer? 
- Und warum will offenbar jemand verhindern, dass Marcy ihre Tochter findet?

Joy Fieldings gewohnt flüssiger Schreibstil macht das Lesen zum Vergnügen, auch wenn es zwischendurch Passagen gibt, in denen nicht viel passiert und das Tempo und die Spannung ein wenig auf der Strecke bleiben.
Dennoch sorgen überraschende Wendungen und Ereignisse, ein fast dramatischer Showdown sowie eine unvorhersehbare Auflösung für gute und spannende Unterhaltung, bei der mir nur das gewisse "Prickeln" und die "Gänsehaut" gefehlt hat.

Fazit: 4 von 5 Sternen

Leseprobe

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