Rezension

guter Psychothriller mit Luft nach oben

Die stille Kammer - Jenny Blackhurst

Die stille Kammer
von Jenny Blackhurst

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ich bin ein großer Fan von Psychothriller, weshalb es gar nicht zur Debatte stand, das Buch nicht zu lesen. Es überzeugt bereits auf dem ersten Blick mit einem stilvollen Cover, einem spannenden Buchtitel und einem interessanten Klappentext. Auf dem ersten Blick scheint alles perfekt.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr einfach gefallen. Fast möchte ich sogar behaupten, dass die ersten 50 Seiten mit die besten des gesamten Buches sind. Danach wurde meine Meinung immer zwiespaltiger. Gerade zu Beginn waren es nämlich die Leseabschnitte von Jack, die meinen Lesefluss etwas störten. Als Leser wird man mit der Auflösung der Rückblicke bis zum Ende hingehalten. Erst danach haben die Leseabschnitte von Jack Sinn ergeben. Das kann man gut - oder aber schlecht finden. Mich hat es arg gestört und sehr verwirrt, was wohl auch Einfluss auf meine Gesamtbewertung hat. 

Susan ist eine gebrochene Frau, die nach ihrer Rückkehr labiler denn je ist. Viele ihrer Gedankengänge konnte ich mehr oder weniger nachvollziehen. Letztendlich hat Susan mich mit ihrer Naivität als Leserin aber auch oft etwas rasend gemacht. Wir begleiten sie dabei, wie sie dem Tod ihres Sohnes auf die Schliche kommt, für den sie verantwortlich ist. Die Auflösung des Falles ist gleichermaßen spannend und absurd. Vieles war für mich zu sehr verstrickt, als dass es einen Sinn ergeben kann. 

Die verschiedenen Verhältnisse und Beziehungen der Personen ähnelten beinahe einer Telenova, was dem Buch nicht sehr gerecht wird. Das Buchende ist rührend und emotional und macht vieles wieder wett. Aber noch lange nicht alles. 

Ich vergebe 3,5 Sterne, weil das Buch für mich nicht ganz rund war und mich aufgrund der genannten Kriterien nicht zu 100% packen konnte.