Rezension

Guter Thriller!

Du sollst nicht leben - Tania Carver

Du sollst nicht leben
von Tania Carver

Die Abteilung für Kapitalverbrechen der West Midlands Police hat es mit einem besonders brutalen Serientäter zu tun. Eine junge Mutter und ihre einjährige Tochter werden mit einer Armbrust erschossen ,der Vater der Kleinen liegt schwer verletzt neben den Opfern. Doch für Detektive Phil Brennan steigert sich das Grauen noch,denn der Täter nimmt telefonisch mit ihm Kontakt auf und sagt, wo er das nächste Opfer findet.

Die Autorin Tania Craver spielt schon im ersten Kapitel mit den Emotionen. Denn die Eingangsszene ist so beschrieben, dass ich sofort Hass auf einen der Protagonisten empfunden habe.Start gelungen! Sehr clever auch,dass man schon auf den ersten Seiten den Täter etwas kennen lernt, denn dieser verfolgt das Ziel, alte Verbrechen in Selbstjustiz zu rächen. Sehr gute Grundthematik!

Leider wird nach gutem Start das Ganze mehr und mehr wirr.Sehr viele Personen verwirren,sehr viele Nebengeschichten lassen etwas ratlos zurück. Zudem kämpft man als Leser mit Zeitsprüngen und der chronologischen Ordnung…Als Beispiel:Da  wird erst die Tote gefunden und im folgenden Kapitel, aus der Sicht des Mörders, verrät dieser Brennan die Fundstelle. Herausfordernd da den Überblick zu behalten, die Menge erschlägt einem fast. Dadurch sackte die schnell aufgebaute Spannung etwas ab, denn ich war doch sehr beschäftigt die Figuren , Situationen und Zeiten zu sortieren.

Mit der Zeit kennt man die Figuren und ihre Funktion, man wächst quasi hinein und es wird wieder spannend und reisst mit. 

Dieser Thriller enthält einige Szenen, die nichts für schwache und sensible Leser sind. Der Täter ,der "der Rechtsbrecher " genannt werden will , spielt mit den Opfern ein perfides Spiel, das beim Lesen Gänsehaut und Grauen auslöst. Die Autorin hat nicht nur diese Szenen sehr bildlich und real beschrieben…nein, auch die Figuren sind allesamt gut gezeichnet. Gerade die Ermittler, allen voran Phil Brennan sind ausgezeichnet gelungen. Mir hat zudem gefallen, dass Privates der Ermittler sehr dezent beschrieben wird. Ich muss gestehen, dass ich vor der Lektüre etwas Bedenken hatte, da Brennan mit der Kriminalpsychologin Marina Esposito, die auch in die Ermittlungen involviert ist, in Partnerschaft lebt. Hier stehen die Fälle im Vordergrund…wohltuend und in letzter Zeit eher selten in Thrillern die ich gelesen habe.