Rezension

Guter Thriller für Zwischendurch

Das Dunkel der Schuld - Carter Wilson

Das Dunkel der Schuld
von Carter Wilson

Dank ihrem gewalttäigen Vater Billy hatte Hannah eine traumatische Kindheit und selbst jetzt, als erfolgreiche, vermögende, verheiratete Frau muss sie immer wieder an die Vergangenheit denken. Besonders schlimm wird es, als sie ihren Mann Dallin im Schlaf reden hört: er fantasiert darüber, wie er eine Frau erst vergewaltigt und dann tötet. Hannah ist geschockt, weiß nicht weiter und konfrontiert ihren Mann schließlich damit - woraufhin dieser sie an die Wand drückt und würgt.

Für Hannah bricht eine Welt zusammen und in ihrer Not wendet sie sich Hilfe suchend an Black, den sie gerade erst in einem Café kennengelernt hat, denn ihre jüngere Schwester Justin reagiert nicht auf ihre Anrufe. Black ist ein Mann für besondere Aufträge, der ihr versichert, dass er sie verschwinden lassen kann, ohne dass ihr Mann sie je wiederfindet. Der ihr verspricht, ihr zu helfen. Er behauptet, ein Ex-Cop zu sein und das schon öfters getan zu haben. Aber ist es wirklich so einfach? Kann sie ihm wirklich vertrauen?

Das Dunkel der Schuld entwickelt sich anders, als ich nach dem Klappentext und den ersten Kapiteln vermutet habe. Es ist gar nicht so sehr Psychothriller mit dem typischen "Wem kannst du vertrauen?"-Spiel, sondern vielmehr die Geschichte einer Flucht. Hannah ist von Dallins Schuld überzeugt, aber sie will Antworten und sie will ihr Geld, vorher wird sie nicht verschwinden. Doch Dallin arbeitet nicht alleine und während sie versucht ihren Mann aufzuspüren, wird sie gleichzeitig von dessen Leuten gejagt. Und von ihrer Vergangenheit.

Dieser Thriller hat mich überrascht, weil er immer dann, wenn ich denke, ihn durchschaut zu haben, eine neue Richtung einschlägt. Auch das Ende ist zwar keinesfalls originell, aber doch besser als das, was ich vermutet habe. Das Dunkel der Schuld hat immer wieder Längen und es ist auch keiner dieser Thriller, die mir eine schlaflose Nacht bescheren, aber er hat mich für einige Leseabende gut unterhalten und es ist immerhin eine Geschichte, die die Genrezuordnung 'Thriller' verdient hat. Kein absolutes Must-Read, aber nettes Lesefutter für Zwischendurch.

(c) Books and Biscuit