Rezension

guter Zwang

Der wilde Garten - Barbara Claypole White

Der wilde Garten
von Barbara Claypole White

Das Buch übt einen Zwang aus, es weiterzulesen! Es lässt sich leicht lesen, wie das beschwingte und romantische Cover. Dennoch sind die Charaktere der Protagonisten alles andere als leicht.
Die trauernde Tilly, deren über alles geliebter Ehemann vor drei Jahren gestorben ist, trifft unfreiwillig ihre Jugendliebe Sebastian nach über zehn Jahren wieder, als sie mit ihrem Sohn Isaac zurück in ihre Heimat England flog. Sebastian lebt in Scheidung. Auf dem englischen Land will sie ihre gestürzte und gipstragende Mutter unterstützen. Ihren Gartengroßhandel lässt sie nur schweren Herzens in North Carolina mit ihrer nervigen Angestellten zurück.
Als der Zwangsneurotiker James Tilly aus den Staaten nachfliegt, weil er davon besessen ist, dass sie seinen Garten anlegt, sieht sie sich zwei Männern gegenüber.
Wie wird sich Tilly zwischen den beiden Männern entscheiden oder kann sie überhaupt jemals noch einen anderen Mann lieben? Zu allem Überfluss gibt sie sich auch noch die Schuld an dem Tod ihres Ehemannes.
Diese Fragen lösen sich erst am Ende und machen das Buch spannend.
Manchmal finde ich die Übersetzung holprig. Doch insgesamt habe ich es gerne gelesen, denn einen Roman mit einem Zwangsneurotiker als zweite Hauptperson, welcher auch noch eine Angststörung hat, zu schreiben ist mutig und ist der Autorin Barbara Claypole White gelungen.
Außerdem ist die Liebe der Autorin zur Natur und Garten auf jeder Seite des Buches zu erkennen.