Rezension

Guter zweiter Band

Drachenreiter - Die Feder eines Greifs
von Cornelia Funke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als ich gehört habe, dass es zu "Drachenreiter" eine Fortsetzung geben soll, war ich erst skeptisch - für mich war die Geschichte abgeschlossen und ich konnte mir nicht vorstellen, was noch zu erzählen sein sollte. Die Inhaltsangabe versprach aber ein ganz neues Abenteuer für die bekannten Figuren und hat mich sehr neugierig gemacht - und das Buch hat mir auch gut gefallen. 

Die Wiesengrunds haben in Norwegen eine Art Reservat für Fabelwesen aufgemacht, in dem die bedrohten Tiere umsorgt und gepflegt werden; schon das Setting bietet also viel Potential für neue Geschichten, da die Familie immer auf der Suche nach neuen Tieren, die gerettet werden müssen, ist und sie hierbei bestimmt einige Abenteuer erleben. So handelt auch die Geschichte von "Die Feder eines Greifs" davon, dass sie sich auf eine gefährliche Reise begeben müssen, um die letzten Pegasus-Fohlen vor dem sicheren Tod zu retten. Dabei stoßen sie natürlich auf verschiedene Hindernisse und wie schon im ersten Band müssen alle zusammenarbeiten, um ans Ziel zu gelangen, was mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin hat hier wirklich gezeigt, dass jeder, egal, welche Kapazitäten, Stärken und Schwächen er hat, nützlich ist und man auf niemanden verzichten kann. 
Die Handlung selbst war interessant und durchaus spannend. Am Ausgang habe ich nie gezweifelt und auch einige der Entwicklungen waren für mich vorhersehbar, aber andere Wendungen haben mich überrascht. Ein paar Szenen waren auch sehr emotional und vor allem das Ende hat mir die Tränen in die Augen getrieben, aber auch Humor kam nicht zu kurz. Besonders mochte ich aber die ganzen Informationen über verschiedene Fabelwesen und ihre Lebensumstände, aber auch die Einbindung moderner Technologie fand ich interessant, da die Geschichte so irgendwie realistischer wurde. 

Natürlich war auch das Wiedersehen mit den ganzen bekannten Figuren schön und es war interessant zu sehen, wie sie sich weiter entwickelt haben und welche Probleme, Gedanken und Sehnsüchte sie haben. Gerade die Gefühle von Lung und Ben aufgrund ihrer ständigen Trennung waren gut herausgearbeitet, aber auch die anderen Charaktere haben sich gut entwickelt und die neu eingeführten Figuren haben mir ebenfalls gefallen. Die Drachen kamen in der ersten Hälfte weniger vor, was mich ein bisschen enttäuscht hat, aber sie sind später auf jeden Fall wichtig und da die Pegasi im Mittelpunkt der Geschichte stehen, konnte ich es verschmerzen. 

FAZIT
"Die Feder eines Greifs" hat mir sehr gut gefallen, sogar etwas besser als der erste Band. Dies liegt hauptsächlich daran, wie sehr die Geschichte mich am Ende bewegen konnte, aber auch die tollen Illustrationen haben dazu beigetragen. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen.